Dabei habe auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Vorabend veröffentlicht wurde, keine neuen Impulse ausgesandt. Dieses zeigte zwar grosse Zustimmung für den kleinen Zinsschritt Anfang Februar, dagegen war aber über eine Zinspause nichts zu lesen. Die Experten der Credit Suisse sehen daher keine neuen geldpolitischen Signale für den seit geraumer Zeit wieder von Zinssorgen geprägten Markt. Das Fed bleibe fokussiert auf Inflationsrisiken, hiess es. Die Wirtschaftsdaten seit der Sitzung hätten die restriktive Haltung der Notenbanker noch untermauert. Die Reise im Kampf gegen die Inflation entwickle sich zu einem Langstreckenflug, kommentierte CMC Markets. Damit dürften Konjunkturdaten weiterhin das Geschehen an den Märkten bestimmen, meinte ein Händler.

Der SMI, der zunächst bis 11'320 Punkte gestiegen war, notiert um 11.10 Uhr um 0,38 Prozent tiefer auf 11'257,46 und der breite SPI 0,32 Prozent auf 14'474,79 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, hält sich dagegen mit -0,08 Prozent auf 1781,76 Punkten besser. Im SLI stehen 16 Gewinnern 14 Verlierer gegenüber.

Gesucht sind die arg gebeutelten Aktien der Credit Suisse (+2,3%). Der Titel, der am Dienstag noch ein neues Rekordtief markiert hatte, könne damit den Erholungstrend fortsetze, heisst es am Markt. Die Anteile von Julius Bär legen 1,3 Prozent zu. Rivalin UBS (+0,6%) hinkt dagegen etwas hinterher.

Zu den grossen Gewinnern zählen die Technologie- und Wachstumswerte AMS Osram (+2,1%), Straumann (+1,9%), VAT (+1,3%) und Logitech (+1,0%). Straumann und Logitech standen am Vortag stark unter Druck. Straumann profitiere nun von positiven Analystenkommentaren.

Bei Logitech und auch anderen Technologiewerten sorge neben einer technischen Erholung auch die aufgehellte Stimmung im Technologiebereich für Auftrieb. Dafür verantwortlich ist laut Händlern der US-Chiphersteller Nvidia, dessen nachbörslich vorgelegte Zahlen besser als erwartet ausgefallen waren.

Auf der anderen Seite weiten bei den defensiven Schwergewichten Nestlé die Verluste auf 1,2 Prozent aus. Auch Novartis und Roche (je -0,6%) sowie Swisscom (-0,8%) geben klar nach und belasten damit den Leitindex.

Holcim (-0,3%) werden am Tag vor der Bilanzvorlage zu niedrigeren Kursen bewertet. Das starke Ergebnis von Mitbewerber Heidelberg Materials kann damit nicht auf Holcim abstrahlen. Allerdings hat die Holcim-Aktie im laufenden Jahr bereits knapp 20 Prozent gewonnen.

Dafür färbt der starke Kursrückgang von Münchener Rück (-4,8%) auf den Rivalen Swiss Re (-0,9%) ab. Die Aktie des deutschen Weltmarktführers gibt nach Zahlen deutlich nach. Allerdings neigten Versicherungswerte zeitweise dazu, sich anders als etwa zyklische Werte zu entwickeln, meint ein Händler.

Am breiten Markt fallen Kudelski (-6,1%) nach Zahlen negativ auf. Das Ergebnis sei in allen Bereichen enttäuschend ausgefallen, heisst es am Markt. Cembra Money Bank dagegen legen nach Bilanzvorlage um 0,1 Prozent zu. Die auf Konsumkredite spezialisierte Bank hat 2022 den Gewinn vom vorjährigen Rekordniveau aus noch einmal gesteigert.

Dormakaba (+3,2%) und Zehnder (+4,6%) steigen dank positiven Analystenkommentaren. Die sehr volatilen Newron-Aktien ziehen um 12 Prozent auf 6,60 Franken an. Am Vortag waren sie um 14 Prozent gefallen. Am Jahresanfang kosteten sie noch 1,55 Franken.

pre/tv

(AWP)