Damit dürfte die Seitwärtsbewegung wohl anhalten. Denn die Anleger zeigten sich derzeit wenig risikobereit, was die Aktivitäten dämpfe, meint ein Händler. Daher sorgten vor allem Unternehmensergebnisse für kurzfristige Trading-Gelegenheiten. So reagieren viele Marktteilnehmer branchenumfassend, wenn ein Ergebnisse stark von den Erwartungen abweicht. Ob die am Nachmittag erwarteten wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt das Geschehen noch stärker beeinflussen können, werde sich zeigen.

Der SMI notiert um 11.15 Uhr um 0,24 Prozent tiefer auf 11'338,87 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,29 Prozent auf 1771,67 und der breite SPI um 0,22 Prozent auf 14'883,21 Zähler. Im SLI stehen sich 19 Verlierer und acht Gewinner gegenüber. Drei (Richemont, Holcim und Geberit) sind unverändert.

Stark unter Druck sind Lonza (-2,5%). Händler verweisen auf den schwachen Quartalsbericht des deutschen Pharma- und Laborausrüsters Sartorius. Dessen Zahlen hätten auf der ganzen Linie enttäuscht. Dies lag unter anderem daran, dass sich die Kunden bei den Bestellungen zurückgehalten hätten. Daher sei auch Lonza unter Druck geraten. Wenn ein Unternehmen schwächle, weil die Kunden nicht bestellten, betreffe dies meist auch andere Firmen der Branche. So gerieten dadurch die Ex-Dividende gehandelten Tecan (-3,3%) noch zusätzlich unter Druck. "Und bei den Branchenriesen Novartis (-0,4%) und Roche (+0,1%) hat dies trotz positiver Medikamenten-Neuigkeiten auch kaum Käufer angelockt", sagt der Händler.

Starke Einbussen verzeichnen zudem die Technologiewerte, die damit ihren Abwärtstrend fortsetzen. Die zuletzt veröffentlichten Ergebnisse einzelner Technologiefirmen - etwa Tesla - hätten die Stimmung eingetrübt, so ein Börsianer. Zudem seien die anfänglichen Käufe rasch wieder abgeebbt und die Erholung dadurch ausgelaufen. Ein Grund dafür könnten auch die nachgebenden US-Aktien-Futures sein, die eine schwächere Eröffnung an der US-Börse Nasdaq erwarten liessen, meint ein Händler. Temenos, AMS Osram und Logitech büssen daher 2,7 bis 2,1 Prozent ein.

Aber auch Zykliker wie Sika, Adecco und Swatch sind nicht gefragt, wie ein Kursabschlag von knapp einem Prozent und mehr zeigt.

Dagegen führen Schindler PS (+0,6%) die Gewinner an. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat im ersten Quartal mehr Umsatz und Gewinn erzielt als von Analysten erwartet. Erneut gesucht werden die Versicherer Zurich und Swiss Re, die 0,4 bzw. 0,6 Prozent gewinnen. Swiss Life (-0,4%) dagegen rutschen nach frühen Gewinnen ins Minus.

Nestlé (-0,1%) sind trotz guter Nachrichten am Tag der Generalversammlung kaum verändert. Dabei hat L'Oréal im 1. Quartal mit einem Umsatzsprung (+15%) deutlich besser abgeschnitten hat als von Analysten erwartet. Nestlé ist massgeblich an dem Kosmetikkonzern beteiligt.

Auf den hinteren Rängen machen Zur Rose (-0,3%) die frühen Verluste teilweise wett. Die Online-Apotheke hat im ersten Quartal 2023 wegen rückläufigen Geschäfts in Deutschland wie erwartet weniger umgesetzt. In Deutschland hofft Zur Rose nun auf die Einführung des elektronischen Ärzterezepts, was die Umsätze massiv steigern soll.

Peach Property gewinnen 3,3 Prozent. Am Vorabend hat der langjährige CEO Thomas Wolfensberger seinen Rücktritt zur kommenden GV bekanntgegeben.

pre/rw

(AWP)