Zudem habe die Schweiz noch etwas nachzuholen, da am Donnerstag wegen eines Feiertags die hiesige Börse geschlossen war. Daher verlaufe das Geschäft auch recht ruhig, sagen Händler. Denn viele Marktteilnehmer hätten wegen des Feiertags eine Brücke in ein verlängertes Wochenende geschlagen. Auch der Mai-Verfall an der Terminbörse Eurex habe bisher keinen stärkeren Einfluss auf das Geschehen. Händler rechneten eher mit einer Beruhigung mit wieder abschmelzenden Gewinnen in der zweiten Sitzungshälfte. "Der Markt ist dünn, das macht ihn volatil. Und es ist Wochenende, da kann viel geschehen", meint ein Händler.

Der SMI steigt um 11.05 Uhr um 0,86 Prozent auf 11'536,56 Zähler und nähert sich damit dem Schlussstand der Vorwoche von 11'565 01,73 Punkten an. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Einzelwerte gekappt ist, rückt um 1,29 Prozent vor auf 1798,88 und der breite SPI um 0,91 Prozent auf 15'211,94 Zähler. Im SLI stehen 28 Gewinnern nur zwei Verlierer gegenüber.

Wie in den USA sind vor allem die konjunktursensiblen Technologie- und Wachstumswerte gefragt. Am Vortag hatten robuste US-Konjunkturzahlen vor allem der Technologiebörse Nasdaq Auftrieb gegeben. Angeführt werden die Gewinner im SLI von AMS Osram (+8,0%), VAT (+4,3% - trotz Dividendenabgang!) und Logitech (+2,6%). Aber auch die Medtechtitel Sonova und Straumann sowie die Finanzwerte Partners Group, UBS, CS und Swiss Re gewinnen zwischen 4,2 und 1,8 Prozent hinzu.

Sonova steigen um 2,4 Prozent und erholen sich damit trotz der Kurszielsenkungen von Credit Suisse und CFRA sowie der Ratingsenkng durch Vontobel auf "Hold" von den jüngsten Verlusten. Sonova hatte mit dem am vergangenen Dienstag veröffentlichten Jahresabschluss die Anleger nicht überzeugen können, was die Aktie auf Talfahrt geschickt hatte. Aber auch zyklische Werte wie Sika, Geberit und ABB gewinnen mehr als zwei Prozent.

Schwächer sind im SLI Swisscom (-1,0%). Sie neigten seit Anfang Monat zur Schwäche, als der Telekomkonzern seinen Quartalsbericht veröffentlicht hatte, sagt ein Händler und verweist darauf hin, dass die Aktie bis dahin sehr gut gelaufen sei.

Deutlich tiefer sind auch Novartis (-2,1%). Händler erwähnen dafür als mögliche Gründe den Verfall oder auch sogenannte "Pair Trades". Dabei kauften Marktteilnehmer den Genussschein von Roche (+1,0%) und verkauften dagegen Novartis. Novartis hatte sich seit Anfang Dezember deutlich besser entwickelt als Roche. Nestlé, das dritte Schwergewicht, gewinnt "nur" 0,6 Prozent.

Auf den hinteren Rängen ziehen SoftwareOne um 2,0 Prozent auf 13,34 Franken an. Das Unternehmen startet am kommenden Montag mit dem Aktienrückkaufprogramm über maximal 70 Millionen Franken. Zudem hat Research Partners das Kursziel auf 16,50 von 14 Franken erhöht.

Die Aktien von Meyer Burger (+2,9%) sind ebenfalls gefragt. Die Schweizer Börse SIX hatte mitgeteilt, dass der US-Milliardär Israel Englander die Beteiligung am Solarunternehmen über seinen Hedgefonds Millennium Partners auf gut 5 von zuvor 3 Prozent erhöht hat.

Die Anteile von DocMorris (+3,7%) erholen sich vom Kurseinbruch vom Mittwoch von 7,5 Prozent.

pre/kw

(AWP)