Je nachdem wie die Inflationsrate ausfalle, könnten die Aktienkurse heftig ausschlagen, meinen Händler. Sollte die Teuerung im Jahresvergleich wieder über den Februar-Wert von sechs Prozent gestiegen sein, dürften die Kurse unter Druck geraten. Sollten die Daten aber positiv überraschen und zeigen, dass die Inflationsbekämpfung Erfolge zeitige, könnten die Kurse auch steigen. Denn dann dürften die Zinserwartungen zurückgehen, sagt ein Börsianer. Die jüngsten Äusserungen einzelner Mitglieder deuteten zudem darauf hin, dass sich das Fed intern nicht mehr einig sei, wie es weiter gehen soll. Erwartet wird im Schnitt ein Rückgang der US-Inflationsrate im März auf 5,1 von 6,0 Prozent im Vormonat.

Der SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,11 Prozent tiefer auf 11'252,59 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,43 Prozent auf 1757,35 Zähler. Derweil legt der breite SPI um 0,16 Prozent zu auf 14'727,58 Punkte. Im Blue-Chip-Index SLI stehen sich 15 Gewinner und 15 Verlierer gegenüber.

Belastet wird der SMI vor allem durch die Dividendenabgänge bei Zurich (-5,3% bzw. -24,40 Fr.) von 24 Franken und bei UBS (-0,7% bzw. 0,13 Fr.) um 0,55 Dollar je Aktie. Händler äussern sich erfreut, dass die UBS-Aktie im Gegensatz zur Zurich den Dividendenabgang bereits wieder mehr als wettmacht. In ihrem Sog legen Credit Suisse 2,4 Prozent zu. Die Grossbanken dürften noch einige Zeit im Rampenlicht bleiben. Zum einen beschäftigen sich National- und Ständerat an einer ausserordentlichen Session weiterhin mit dem Debakel rund um die Grossbank Credit Suisse. Zum anderen hat der Nationalrat hat Nein gesagt zu Garantien über 109 Milliarden Franken, die der Bund in diesem Zusammenhang gesprochen hatte. Zwar hat das Nein keine Wirkung, denn der Kredit wurde von der Regierung mit Notrecht beschlossen. Doch er ist als Rüge an den Bundesrat und die Finanzdelegation zu verstehen.

Die Aktien von SGS werden zu 83,16 Franken gehandelt. Das sei etwas mehr, als der Titel des Prüfkonzern vor dem heute wirksam gewordenen Aktiensplitt im Verhältnis 1 zu 25 gekostet hatte. Der "optisch" tiefere Preis dürfte den einen und anderen Anleger noch für diese Aktien begeistern, meint ein Händler. Sie zählten zu den "Dividendenperlen".

Starke Stütze des Marktes ist Roche (+1,3%). Der Bon hat damit die anfängliche Verluste abschütteln können. Dies könnte möglicherweise damit zu tun haben, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA die Aufnahme weiterer Patienten für eine Studie zum Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib der deutschen Merck KGaA ausgesetzt hat, sagt ein Händler. Roche und auch Novartis (+0,1%) sind ebenfalls tätig im MS-Bereich. Nestlé (-0,2%), ein weiteres SMI Schwergewicht, notiert dagegen leicht im Minus.

Mit Alcon, Sonova, Lonza und Swisscom, die zwischen 0,6 und 0,1 Prozent zulegen, sind weitere defensive Titel gefragt. Zu den Gewinnern zählen zudem die Versicherer Swiss Life (+1,1%) und Swiss Re (+0,8%) sowie die zyklischen Adecco, ABB und Holcim mit Gewinnen von bis zu 0,6 Prozent.

Auf der anderen Seit führen VAT (-2,5%) die Verlierer an. Sie würden am Tag vor dem Quartalsupdate verkauft, heisst es. AMS Osram (-1,7%), Swatch (-1,6%) und Straumann (-1,1%) geben ebenfalls nach.

Am breiten Markt büssen U-blox nach Zahlen 4,7 Prozent ein. Der Chiphersteller ist im ersten Quartal zwar um 20 Prozent gewachsen, hat aber "nur" die Erwartungen der Analysten erfüllt". Auch Comet (-0,2%) geben vor dem Quartalsbericht am Freitag nach.

pre/rw

(AWP)