So dürften die ersten Monate des kommenden Jahres aufgrund der geldpolitischen Unsicherheiten noch ziemlich holprig sein. Für den weiteren Verlauf stünden die Chancen dann aber nicht schlecht, dass es wieder aufwärts gehe. Ein klares Hoffnungssignal sei am Vortag von der US-Konsumentenstimmung ausgegangen, kommentiert ein weiterer Börsianer. Immerhin sei das Sentiment zuletzt sehr schlecht gewesen und von der Inflationsdynamik und der Angst vor einer nachhaltigen Konjunkturabkühlung zusätzlich belastet worden. "Insgesamt muss sich nun zeigen, ob es sich tatsächlich bereits um einen Trendwechsel handelt oder ob es nur eine Stippvisite war." Insgesamt gelte mit den Feiertagen aber, dass der Handel dünn bleibe und Kursbewegungen mit Vorsicht genossen werden sollten.

Gegen 11.00 Uhr notiert der SMI mit -0,09 Prozent nun knapp im Minus auf 10'835,36 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, tritt auf der Stelle mit -0,02 Prozent bei 1651,22 Punkten und der breite SPI mit +0,03 Prozent bei 13'867,19 Zählern. Von den 30 SLI-Werten gewinnen 14 hinzu, 13 geben nach und drei sind unverändert.

Unter den aktuellen Spitzenreitern sind erneut jene Werte zu finden, die im bisherigen Jahresverlauf überdurchschnittlich stark gefallen sind. Neben Straumann (+0,8%) und Lonza (+0,2%) zählen auch die Zykliker Kühne + Nagel (+0,6%) und Schindler (+0,4%) dazu. In puncto Jahresverlust ist Straumann unter diesen vieren mit einem Minus von 45 Prozent ebenfalls Spitzenreiter.

Aufwärts geht es zudem für SGS (+0,5%). Der Genfer Warenprüfkonzern hat sein Aktienrückkaufprogramm am (gestrigen) 21. Dezember beendet. Dabei wurden 113'499 Namenaktien zu einem durchschnittlichen Kaufpreis von 2202,66 Franken pro Aktie zu einem Gesamtbetrag von 250 Millionen Franken zurückgekauft.

Auch die Anteilsscheine von Swisscom (+0,7%) sind im Gewinnerfeld zu finden. Der Telekomkonzern plant einen Umbau seiner Teppichetage. Die Konzernleitung soll von heute sechs auf neun Mitglieder erweitert werden. Gleichzeitig will der Bundesrat einen neuen Staatsvertreter für den Verwaltungsrat bestimmen. Ziel sei es, verschiedene Unternehmensbereiche zu stärken.

Unter den Vertretern der Finanzbranche machen an diesem Tag die Versicherer Zurich (+0,4%) und Swiss Life (+0,3%) eine bessere Figur als die Bankaktien von Julius Bär und UBS, die um bis zu 0,1 Prozent nachgeben. Die CS (+0,4%) wiederum setzt ihre Erholung vom Vortag mit geminderten Tempo fort.

Dass die SMI-Gewinne mittlerweile zusammengeschmolzen sind, ist vor allem den Schwergewichten geschuldet. So belasten Novartis (-0,3%), Nestlé (-0,2%) und Roche (-0,1%) mit ihren Verlusten. Dabei hat Roche gleich zwei Zulassungen erhalten.

Noch schwächer tendieren technologienahe Werte wie VAT (-1,2%) oder auch Logitech (-0,4%). Hier verweisen Händler auf enttäuschende Zahlen von Micron, einem US-Hersteller und Vertreiber von Halbleiter-Bauelementen. Vor allem die Aussagen zu sinkenden Investitionen würden als schlechtes Omen für die Branche gesehen.

Aus den hinteren Reihen stehen die Aktien der TX Group (+0,5%) im Blick der Anleger. Der Zürcher Medienkonzern baut mit der Übernahme von Clear Channel Schweiz sein Aussenwerbungsgeschäft deutlich aus. Bei Analysten kommt die Neuigkeit gut an.

Noch grössere Kursausschläge sind bei ONE Swiss Bank, Igea Pharma oder Achiko auszumachen, die sich um bis zu 8,5 Prozent verteuern. Dem stehen Abgaben von 8,3 Prozent bei Kinarus gegenüber, gefolgt von Valartis und Santhera.

hr/tv

(AWP)