Ein wichtiges Thema am heutigen Tag sind wieder einmal die Zinsen. Die Zinssorgen hätten sich am Freitag zwar etwas gelegt, weil der Preisauftrieb der in die USA importierten Güter im Januar im Vormonatsvergleich stärker nachgelassen habe als von Analysten prognostiziert, sagt ein Händler. Grundsätzlich sei aber das Zinsgespenst zurück, schreibt etwa die Thurgauer Kantonalbank in ihrem Kommentar. Zuvor hatten die Produzentenpreise dieses stark angeheizt. Die Zinsen dürften weiter erhöht werden und dann auch länger auf dem erhöhten Niveau bleiben, heisst es am Markt. Die Finanzmärkte würden mittlerweile nicht mehr mit nennenswerten Zinssenkungen in diesem Jahr rechnen.

Der SMI notiert um 11.17 Uhr mit 11'259,97 Punkten (+0,03%) praktisch unverändert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,14 Prozent auf 1784,69 und der breite SPI um 0,04 Prozent auf 14'496,02 Punkte. 15 der 30 SLI-Werte legen zu, 14 geben nach und einer (Sika) ist unverändert.

Unter Druck stehen vor allem die als zinssensitiv geltenden Technologie- und Wachstumswerte, die schon in der Vorwoche aufgrund der gestiegenen Zinsängste einen schweren Stand hatten, wie ein Händler sagt. Daher stünden die Aktien von AMS Osram, VAT und Straumann sowie die zyklischen Kühne + Nagel, ABB, Schindler und Geberit mit Einbussen von 1,0 bis 0,2 Prozent oben auf den Verkaufslisten. Straumann wird den Jahresbericht am Dienstag und Schindler am Mittwoch veröffentlichen. Novartis (-0,5%) und Nestlé (-0,1%) sind ebenfalls schwächer.

Dagegen sind die arg gebeutelten Aktien der Credit Suisse (+1,7%) sehr gefragt. Händler sprechen von spekulativen Anschaffungen. Bei der Bank, die zu den "too big to fail" zähle, könne man durchaus eine Wette auf den Turnaround eingehen, meint ein Händler. Die Titel von Rivale UBS sind um 0,2 Prozent höher.

Im Aufwind sind auch Swiss Re (+1,9%). Sie würden im Nachgang des am Freitag veröffentlichten Jahresergebnisses gekauft, heisst es am Markt. Zudem haben einige Analysten ihr Kursziel nach der Bilanzvorlage adjustiert. Zu den Gewinnern zählen zudem Temenos (+0,8%), deren Ergebnis am Abend veröffentlicht wird.

Auch Holcim (+1,2%) werden vor den Zahlen am Freitag gekauft. Die Aktien des Zementkonzerns zählten wegen ihres "guten Laufs" zu den positiven Überraschungen der vergangenen Monate, heisst es am Markt. Die Aktien von Alcon, Lonza, Swiss Life und Zurich, die zu den eher defensiven Werten zählen, legen zwischen 0,7 und 0,4 Prozent zu. Gut gehalten sind auch Roche (+0,1%).

Am breiten Markt stehen Sulzer (+1,2%) im Fokus. Der Maschinenbauer hat 2022 klar mehr Bestellungen erhalten als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte hingegen wegen verschiedener Bremsfaktoren kaum zu. Wegen eines Abschreibers auf den Geschäften in Russland und Polen ging der Gewinn zudem markant zurück.

Charttechnische Überlegungen verhelfen Softewareone zu einem Kursplus von 2,1 Prozent. Dagegen halten bei U-Blox (-1,6%) die Gewinnmitnahmen nach dem starken Vorjahr an.

Die Aktien von Santhera (+9,1%) setzen den Erholungstrend, der in der vergangenen Woche eingesetzt hat, fort, wie ein Händler sagt. Addex (+7,0%) legen ebenfalls erneut klar zu. Sie haben im laufenden Jahr bisher gut 180 Prozent gewonnen.

pre/tv

(AWP)