Als positive Überraschung werten Börsianer die Zinsentscheidung der Zentralbank in Australien, die den Leitzins überraschend nicht veränderte. "Dies könnte als erstes Signal für Hoffnungen über ein Ende des Zinserhöhungszyklus gewertet werden", heisst es. Gleichzeitig steigen nach der angekündigten Förderdrosselung der Opec+ die Ölpreise weiter. Die damit heraufbeschworenen Inflationssorgen bauen sich damit weiter auf und auch die Rezessionsängste nehmen angesichts der steigenden Ölpreise wieder zu. Das Schlüsselereignis in dieser Woche ist der US-Jobreport am Karfreitag. Da die Börsen dann geschlossen seien, müssten Investoren überlegen, wie sie sich schon jetzt positionieren.

Der SMI tritt gegen 11.05 Uhr mit +0,04 Prozent auf der Stelle bei 11'097,09 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,16 Prozent auf 1752,28, während auch der breite SPI mit +0,02 Prozent kaum verändert ist bei 14'525,39 Zählern. Im SLI stehen 18 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber. Holcim und Sonova sind unverändert.

Erneut stehen Finanzwerte und insbesondere die beiden Banken CS (+1,1%) und UBS (+1,0%) im Mittelpunkt. Am heutigen Dienstag kommen die Aktionäre der CS zur letzten Generalversammlung zusammen und am morgigen Mittwoch dann die Anteilseigner der UBS. Die Aktionäre haben zum von der Politik verfügten Zusammenschluss allerdings nichts zu sagen. Sie können nur ihrem Unmut freien Lauf lassen.

CS-VRP Axel Lehman nutzt die Veranstaltung, um sich bei den Aktionären zu entschuldigen. Konzernchef Ulrich Körner betont, dass die von Bundesrat und Politik verfügte Übernahme der CS durch die UBS der "einzig gangbare Weg" war.

Insgesamt fester tendieren mit der Swiss Life, Swiss Re und Zurich vor allem die Aktien der Versicherer, wie die Aufschläge von bis zu 1,7 Prozent zeigen. Aber auch Partners Group (+0,4%) und Julius Bär (+0,3%) legen zumindest stärker zu als der Gesamtmarkt.

Sie befinden sich damit in guter Gesellschaft. In Europa sind Finanzwerte aus der Banken- und Versicherungsbranche ebenfalls stark gefragt, wie die Kursgewinne der jeweiligen Branchenindizes zeigen.

Darüber hinaus sind Zykliker aus den unterschiedlichsten Branchen im Gewinnerfeld zu finden. Neben Temenos (+1,5%), Logitech (+1,2%) und VAT (+0,9%) sind auch Industrieunternehmen wie Schindler (+0,9%), Kühne+Nagel oder ABB (beide +0,4%) verstärkt gesucht.

Das Gegenstück bilden Sika (-1,6%). Hier haben sich die Experten von Jefferies im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen eher vorsichtig geäussert. Das erste Quartal dürfte nicht so einfach für die Bauchemiespezialistin verlaufen sein.

Auch bei Holcim (unv.) ist es ein Kommentar von Jefferies, der für eine gewisse Zurückhaltung sorgt. Vor allem der chinesische Markt bereitet den Experten Kopfzerbrechen.

Dass der Markt nicht recht vom Fleck kommt, ist aber vor allem den Schwergewichten geschuldet. So geben Nestlé um 0,5 Prozent nach. Roche-Bons kommen um 0,1 Prozent zurück und Novartis treten auf der Stelle. Auch Swisscom (-0,1%) werden als eher defensiver Vertreter eher gemieden.

Stärkere Ausschläge verbuchen in den hinteren Reihen Addex (+17%), nachdem das Biotechunternehmen Studiendaten vorgestellt hat. Aus der Biotechbranche sind auch die Titel der Beteiligungsgesellschaft HBM (+3,5%) nach ersten Eckdaten für 2022 gesucht.

hr/tv

(AWP)