Mit Spannung wartet der Markt denn auch auf die nächsten Konjunkturdaten aus den USA und China. So werden zur Wochenmitte Konsumentenpreise in den USA veröffentlicht und zum Wochenschluss das BIP aus China - beide Daten haben das Zeug, das Marktgeschehen zu beeinflussen. Dazwischen werden speziell in den USA namhafte Grossbanken die Berichtssaison eröffnen. Am Markt wächst die Sorge vor zurückhaltenden Ausblicken. Gleichzeitig meinen etwas optimistischere Teilnehmer, es sei durchaus möglich, dass die Märkte einen Boden ausbilden - vorausgesetzt, das bisherige Jahrestief werde nicht mehr unterschritten. Vielmehr könne es "jederzeit zu einer kräftigen Bärenmarktrally am Aktienmarkt kommen, wenn zum Beispiel morgen die Inflationsdaten aus den USA etwas Entwarnung geben", so ein Händler. 

Der SMI verliert gegen 11.15 Uhr 0,17 Prozent auf 11'008,76 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,40 Prozent auf 1680,48 Punkte und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 14'164,50 Punkte. Der SLI teilt sich aktuell in 22 Verlierer und sechs Gewinner auf. Temenos und Swatch sind unverändert.

Die Liste der Verlierer ist vergleichsweise bunt gemischt. Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen werden dabei aus den Depots geworfen. Am Markt heisst es, der Kehraus halte schlicht noch an. So führen Lonza (-2,3%) aktuell die Verliererliste an. Im Zuge der generellen Markterholung vergangene Woche hatten Lonza zu den grössten Gewinnern gezählt. Die aktuellen Verluste liessen also einmal mehr Gewinnmitnahmen vermuten.

Ebenfalls schwächer tendieren Givaudan (-1,9%), die zum Wochenstart noch einer der grossen Gewinner unter den Blue Chips waren.

Die anhaltenden Konjunktur- und Rezessionssorgen setzen auch den industrienahen Werten wie Sika, Geberit oder ABB zu, die sich um bis zu 2,0 Prozent verbilligen.

Derweil machen sich bei den Technologiewerten die schwachen US-Vorgaben bemerkbar. In den USA hatte die Technologiebörse Nasdaq am Vortag mehr als 2 Prozent eingebüsst. Bei den hiesigen Blue Chips lastet dies vor allem auf VAT und AMS Osram, die beide jeweils 1,8 Prozent verlieren. Auch Logitech (-1,0%) ist unter den Verlierern zu finden. In den hinteren Reihen trifft die Branchenschwäche Inficon (-2,1%) und Comet (-1,7%).

Überwiegend schwächer präsentiert sich auch die Finanzbranche. So setzen die Aktien der CS mit -1,4 Prozent ihre anhaltende Kursschwäche fort. Während Partners Group (-1,1%) ebenfalls überdurchschnittlich stark fallen, geben UBS (-0,3%), Zurich (-0,2%) und Julius Bär (-0,1%) in etwa mit dem Markt nach. Die beiden Versicherer Swiss Re und Swiss Life (beide +0,3%) gewinnen gar leicht hinzu.

Dass der Markt im Handelsverlauf seine Verluste etwas eindämmt, verdankt er einmal mehr den Genussscheinen von Roche (+0,8%). Bereits am Vortag waren die Gewinne massgeblich für das vergleichsweise besser Abschneiden des SMI verantwortlich. Auch Novartis sind mit +0,2 Prozent mittlerweile ins Plus gedreht. Nestlé (-0,2%) fallen mit dem Markt.

Krasse Kursbewegungen sind unterdessen in den hinteren Reihen beim Pharmazulieferer Polypeptide (-28%) nach einer Gewinnwarnung auszumachen. Konkurrent Bachem wird mit -8,8 Prozent in Sippenhaft genommen. Zur Rose verlieren zudem 8,6 Prozent nach einer Abstufung durch die Deutsche Bank.

Das Gegenstück dazu bilden die Aktien von Wisekey, die mit +16 Prozent auf die jüngste Zahlenvorlage reagieren.

hr/tv

(AWP)