Für Anleger rücken nun vor allem Fundamentaldaten wieder stärker in den Fokus, sagt ein Händler. Daher hielten sich vor den am frühen Nachmittag anstehenden vorläufigen Konsumentenpreisen in Deutschland sowie den wenig später folgenden wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten noch etwas zurück. Am Freitag stehen dann auch noch die vom Fed viel beachteten US-Daten zu den persönlichen Haushaltseinkommen und Konsumausgaben an. Bis zum Wochenende seien daher keine grösseren Ausschläge in die eine oder andere Richtung zu erwarten, sollte es nicht doch noch zu grösseren Überraschungen kommen, ist im Markt zu hören.
Der SMI gewinnt um 11.30 Uhr 0,60 Prozent hinzu auf 11'029,02 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht 0,72 Prozent höher auf 1739,27 und der breite SPI legt 0,69 Prozent auf 14'438,34 Zähler zu. Von den 30 SLI-Werten legen 24 zu und sechs geben nach. Unter den Verlieren sind auch Swisscom, Sika, SGS und Schindler, die alle ex-Dividende gehandelt werden.
Die Bankenwerte knüpfen an die Kursgewinne vom Vortag an. Befeuert wird dies durch positive internationale Vorgaben, heisst es am Markt. Insbesondere UBS (+1,8%) und im Windschatten auch die CS (+1,3%) verzeichnen weiterhin kräftige Zugewinne. Der am Vortag angekündigte Führungswechsel und die Rückkehr von Sergio Ermotti als CEO wirke sich weiterhin positiv aus, so ein Marktteilnehmer. Aber auch Partners Group (+2,0%) und Julius Bär (+0,8%) können von der wieder positiveren Stimmung in der Finanzbranche profitieren.
Gefragt sind auch Versicherungswerte. Swiss Life werden 1,6 Prozent höher gehandelt. Swiss Re und Zurich verzeichnen Zugewinne von 1,0 beziehungsweise 0,9 Prozent.
Von starken Vorgaben der technologielastigen US-Börse Nasdaq vom Vortag profitieren die hiesigen Technologie- und Wachstumswerte. Insbesondere die zuletzt stark gebeutelten AMS Osram stehen mit Zugewinnen von 5,5 Prozent klar an der Spitze der Blue Chips. Auch Wachstumswerte wie Logitech, Straumann, Temenos und VAT gewinnen zwischen 3,5 bis 1,6 Prozent hinzu. Temenos profitieren dabei von einem neuen Auftrag durch eine nicht näher genannte US-Inlandsbank. Laut Händlern ist es positiv, dass der Westschweizer Bankensoftwareanbieter in diesem wichtigen Markt wieder einen Kunden an Land ziehen konnte. "Es ist einmal nicht nur ein Übernahmegerücht, sondern auch eine operativ gute Meldung, die für den Kursgewinn sorgt", sagt ein Händler.
Auch Zykliker sind stärker gefragt. Dabei verzeichnen Adecco, ABB, Geberit und auch Lonza Zugewinne zwischen 1,8 bis 1,0 Prozent.
Unter den Schwergewichten verzeichnen Roche (+1,1%) den stärksten Anstieg vor Novartis (+0,4%). Nestlé bremsen dagegen den Markt mit Abgaben von 0,5 Prozent etwas aus.
Im breiten Markt wird der Verkauf von Wincasa durch SPS (+1,8%) an Implenia (+3,1%,ex. Div.) gut aufgenommen. Laut Marktteilnehmern ist es eine Win-Win-Situation für beide Unternehmen. Während sich SPS stärker auf sein Kerngeschäft fokussieren kann, könne Implenia sich stärker Diversifizieren.
Nach besser als erwarteten gewinnen Orascom (+3,9%) und Varia US (+3,1%) klar hinzu.
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(AWP)