Die Märkte würden derzeit von der Hoffnung auf eine Zinspause seitens der Zentralbanken und der Angst vor einer Rezession hin und hergerissen. Zudem schwebe auch die Furcht vor einem Zahlungsausfall der USA und dessen Folgen über den Märkten. Zusätzlich könnten auch die Probleme des US-Bankensektors immer wieder für Hektik und Nervosität an den Märkten sorgen, sagt ein Händler. Kommende Woche will sich US-Präsident Joe Biden mit führenden Vertretern des Kongresses treffen, um über die Schuldenobergrenze zu verhandeln.

Der SMI notiert um 11.20 Uhr um 0,64 Prozent höher auf 11'596,34 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf einen Wochengewinn von rund 40 Punkten zu. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, gewinnt 0,53 Prozent auf 1803,54 und der breite SPI um 0,57 Prozent auf 15'288,68 Zähler. Im SLI stehen 20 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber.

Angeführt werden die Gewinner von Richemont (+6,6%). Der Luxusgüterhersteller hat das Geschäftsjahr 2022/23 besser abgeschlossen als erwartet. Besonders das starke Schmuckgeschäft übertraf die Erwartungen klar. Wegen eines Milliardenabschreibers im Onlinegeschäft, das an den britischen Onlinehändler Farfetch abgestossen wird, ging der Gewinn wie erwartet zurück. Aber die Dividende soll erhöht und ein neues Aktienrückkaufprogramm gestartet werden.

Die Aktien von Rivale Swatch (+0,4%) legen im Sog von Richemont ebenfalls zu. Die Swatch-Aktien werden zudem noch ex-Dividende von 6 Franken gehandelt.

Zulegen können zudem die Finanzwerte Partners Group, Swiss Re, Julius Bär und Zurich mit Gewinnen zwischen 2,6 und 0,5 Prozent.

CS (+1,0%) und UBS (+1,1%) werden ebenfalls gesucht. Die Situation bei der Credit Suisse in Bezug auf die Geldabflüsse hat sich laut UBS-Chef Sergio Ermotti entspannt. Er glaube nicht, dass die Abflüsse anhalten würden, sagte er am Freitag am Swiss Media Forum in Luzern.

Bei den Schwergewichten, die die Marschrichtung des SMI in den vergangenen Tagen nach beiden Seiten stark beeinflusst hatten, fallen am Berichtstag nur Roche (+0,5%) positiv auf. Nestlé (+0,03%) sind praktisch unverändert und Novartis (-0,3%) büssen gar Terrain ein.

Die Aktien von AMS Osram (+1,2%) legen auch am Freitag zu und setzen damit den jüngsten Erholungslauf mit einem Plus von 16 Prozent in der aktuellen Woche fort.

Auf der anderen Seite halten sich die Verluste bei den Bluechips mit klar weniger als einem Prozent in Grenzen. Sonova etwa fallen um 0,9 Prozent. Bernstein hat die Abdeckung des Hörgeräteherstellers nur wenige Tage vor der Bekanntgabe des Jahresergebnisses mit "Underperform" aufgenommen. Straumann (+0,2%) sind etwas höher. Diesen Titel har Bernstein mit "Outperform" wiedereingestuft.

Bei Alcon (-0,7%) wird die Kurseinbusse mit Gewinnmitnahmen nach der Zahlenvorlage am Dienstagabend erklärt.

Auf den hinteren Rängen fallen Helvetia (+1,5%) auf, die im MSCI Standard Index die Aktien der CS ersetzen. CS steigen in den Small Cap Index ab.

Feintool gewinnen 0,4 Prozent. Das Industrieunternehmen verkauft das defizitäre Investitionsgütergeschäft mit rund 30 Millionen Franken Umsatz an die deutsche Beteiligungsgesellschaft Certina Group.

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(AWP)