Die erneut gestiegene Volatilität könnte Marktteilnehmern einen spannenden März bescheren, auch weil mit den nächsten Notenbanksitzungen von Fed und EZB einiges an Überraschungspotenzial gegeben sei. Die SNB wird sich ebenfalls im nächsten Monat zu Wort melden. Investoren müssen sich derweil durch eine Vielzahl an Unternehmens- und Konjunkturdaten manövrieren. Auch in den kommenden Tagen wird dieser Nachrichtenstrom nicht abreissen. So ist mit den überraschenden Anstiegen in Spanien und Frankreich das Thema Inflation wieder prominent auf dem Radar. Hierzulande ist die Wirtschaft im vierten Quartal 2022 zwar stagniert, das Seco erwartet für 2023 aber keine Rezession. US-Daten werden im weiteren Verlauf das Nachrichtenpaket vom Dienstag abrunden.

Der SMI verliert gegen 11.10 Uhr 0,18 Prozent auf 11'200,24 Punkte. Damit zeichnet sich für den Februar aktuell ein Minus von knapp 0,8 Prozent ab. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,18 Prozent auf 1778,66 Zähler und der breite SPI um 0,25 Prozent auf 14'3414,94 Zähler. Im SLI stehen 22 Verlierern acht Gewinner gegenüber.

Von den beiden Titeln, wo die Unternehmen Zahlen vorgelegt haben, fallen aktuell vor allem Alcon auf, die mit +1,8 Prozent die grössten Gewinner sind. Adecco wiederum haben ihre anfänglich stärkeren Verluste auf mittlerweile -0,8 Prozent eingedämmt. Bei dem Personaldienstleister schieben Börsianer das Minus denn auch vor allem auf den bislang guten Lauf in diesem Jahr. Denn die Gruppe hat mit dem über Erwarten guten Wachstum zum Jahresende hin eigentlich positiv überrascht. Und auch die zum Vorjahr unverändert hohe Dividende kommt gut an.

Der auf Augenbehandlungen spezialisierte US-schweizerische Konzern Alcon wiederum wurde im Schlussquartal 2022 zwar von Sonderaufwendungen ausgebremst. Operativ lief es aber besser, und der Konzern will auch 2023 zulegen. Laut Analystenkommentaren sorgt wohl vor allem der Ausblick für Optimismus.

Während Adecco die Verluste etwas eingedämmt haben, sind mittlerweile Titel wie Schindler, Sonova oder auch Givaudan mit Abgaben von jeweils mehr als 1 Prozent tiefer ins Minus gerutscht. Alle drei Werte bieten dabei noch Raum für Gewinnmitnahmen.

Mit einem Kursverlust von 1,5 Prozent tummeln sich auch die CS-Aktien im Verliererfeld. Am Morgen hatte die Finanzmarktaufsicht mitgeteilt, dass sie ein Verfahren gegen die Grossbank im Zusammenhang mit dem Kollaps der Greensill-Fonds abgeschlossen habe. "Die schlechte Nachrichtenkette reisst bei den Aktien der Grossbank nicht ab und zeichnet ein sehr unstrukturiertes Finanzunternehmen auf", kommentiert Händler Andreas Lipkow. Es stehe noch ein langer und aufgabenreicher Weg bevor, um die CS wieder in eine gute Form bringen zu können.

Auf den Verkaufslisten sind mit Logitech, AMS Osram und auch Temenos noch weitere konjunktursensible Werte zu finden, die sich um bis zu 1,2 Prozent verbilligen.

Anders als die CS verzeichnen die Aktien von Konkurrentin UBS gegen den Trend leichte Kursgewinne von 0,3 Prozent. Auch Swiss Re, Julius Bär und Zurich können sich mit Aufschlägen von bis zu 0,8 Prozent gegen den Gesamtmarkt stemmen. Als tendenziell stützend sehen Börsianer die spanische Bank Santander, die ihre Investoren mit höheren Ausschüttungen bei Laune halten will. Das schüre eine gewisse Hoffnung.

Über weite Strecken stemmen sich bislang auch die Genussscheine von Roche (+0,1%) nach einem positiven Analystenkommentar gegen den etwas schwächeren Markt.

In den hinteren Reihen gewinnen SIG (+2,1%) und Intershop (+1,2%) nach Zahlen hinzu. IVF Hartmann (-3,0%), Feintool (-1,8%) und Arbonia (-1,2%) können mit ihren Finanzergebnissen dagegen nicht punkten.

hr/ys

(AWP)