Im Fokus der Anleger bleibt auch am Donnerstag derweil primär der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Am Mittwoch hatte der russische Präsident Wladimir Putin mit seiner Reaktion auf die Rubel-Schwäche im Zuge der Sanktionen für Aufregung am Energiemarkt gesorgt. Das Land verlangt nun von "unfreundlichen Staaten" für Gaslieferungen die Zahlung in russischer Währung. US-Präsident Joe Biden trifft am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der EU. Es geht bei dem Treffen auch um neue Sanktionen gegen Russland. Eine Abkehr vom russischen Öl etwa werde aber wohl nicht sofort erfolgen, meinte eine Händlerin. Auch die SNB erwähnte übrigens den Ukraine-Krieg. Der Konflikt habe die Unsicherheit für den weiteren Gang der Weltwirtschaft erhöht. Allerdings rechne man weiter mit einer globalen Konjunkturerholung.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr kaum verändert bei 12'096,73 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um 0,31 Prozent nach auf 1910,98 Punkte und der breite SPI tritt auf der Stelle bei 15'431,98 Zählern. Im SLI haben die Verlierer (18 Titel) gegenüber den Gewinnern (zwölf) aktuell leicht die Überhand.

Mit einem Minus von 3,2 Prozent sind Partners Group die grössten Verlierer im Tableau. Die Bank Vontobel hat am Donnerstag ihr Kursziel für die Papiere auf neu 1600 nach zuvor 1800 Franken gesenkt. Die Aktien haben seit Jahresbeginn über 20 Prozent verloren und damit deutlich mehr als der Gesamtmarkt. Analysten erachten das Geschäftsmodell des Vermögensverwalters aber als intakt.

Ebenfalls zu den Verlierern gehören - wieder einmal - die Papiere der Credit Suisse (-1,5%). Die Serie an teuren Skandalen bei der Grossbank ist um ein weiteres Kapitel reicher. Die CS dürfte demnächst auf den Bermudas zu einer Zahlung von mindestens einer halben Milliarde Dollar verurteilt werden, wie die Bank selbst am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Sie prüft nun, ob dafür weitere Rückstellungen getätigt werden müssen.

Allerdings stehen am Donnerstag auch die anderen grossen Finanz- und Versicherungswerte wie Julius Bär (-1,1%), Zurich (-1,5%), Swiss Re (-0,8%) oder auch UBS (-0,4%) und Swiss Life (-0,5%) im Minus. Auch ABB (-1,0%) notieren am Tag der GV etwas leichter.

Schindler PS (-2,6% oder -5,40 Fr.) werden derweil ex-Dividende gehandelt. Die Aktionäre erhalten für 2021 eine Dividende von 4,00 Franken je Aktie und Partizipationsschein.

Am anderen Ende der Tabelle sind mit einem Plus 3,3 Prozent die Aktien von Vifor die grössten Gewinner. Die Übernahme des Unternehmens durch das australische Biopharmaunternehmen CSL ist bereits nahezu vollzogen. Bereits bekannt ist, dass die Aktien im SLI durch VAT (-1,7%) ersetzt werden. In den Index SMIM rücken in der Folge die Aktien des Biochemie-Unternehmens Bachem (+0,2%) vor.

Mit einem Plus von 2,0 Prozent folgen die Logitech-Aktien. Die Bank of America hat die Abdeckung der Aktien mit einer Kaufempfehlung gestartet. Ebenfalls im Plus stehen die drei SMI-Index-Schwergewichte Roche (+0,9%), Nestlé (+0,4%) und Novartis (+0,2%).

Im Interesse der Anleger stehen derweil auch einige Papiere aus der zweiten Reihe. Die Aktien von Zur Rose (-11,1%) etwa setzten am Donnerstag ihren Sturzflug fort. Die Versandapotheke hat für 2021 einen hohen Verlust ausgewiesen. Über den Ausblick waren Analysten ausserdem enttäuscht.

kw/ys

(AWP)