Das Risiko für Rückschläge an den Aktienmärkten bleibe derweil erhöht, so die aktuelle Einschätzung der Zürcher Kantonalbank. Das entschlossene Vorgehen der Notenbanken sowie die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hätten zwar das Vertrauen an den Aktienmarkt zurückgebracht. Die Erholung stehe jedoch auf dünnem Eis, zumal die Rezessionsrisiken in den USA zuletzt zugenommen hätten.

Der SMI steht um 11.05 Uhr 0,16 Prozent tiefer bei 11'056,18 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt 0,54 Prozent auf 1736,38 Punkte nach und der breite SPI 0,27 Prozent auf 14'451,87 Punkte. Im SLI kommen auf 21 Verlierer 9 Gewinner.

Grösste Verlierer sind aktuell AMS Osram (-3,5%). Das Unternehmen hat am Vorabend den Verkauf des Geschäftsbereichs Digital Systems zu einem besser als erwarteten Preis bekanntgegeben. Die Aktie kann aber den seit Wochenbeginn anhaltenden Abwärtstrend nicht stoppen und bewegt sich wieder in Richtung des Jahrestiefs der Vorwoche bei 6,166 Franken.

Auch mit Holcim (-3,4%) geht es abwärts. Zahlreiche Analysten haben sich zu den Titeln geäussert, teils trotz höherer Kursziele mit kritischen Stimmen. So äusserte sich etwa bereits am Vortag Jefferies mit Blick auf die Ende April anstehenden Umsatzzahlen zurückhaltend. Und die Deutsche Bank hat zwar das Kursziel für die Titel erhöht, sieht aber ähnliche Probleme im US-Dachgeschäft auf Holcim zukommen.

Ähnlich schwach entwickeln sich mit Sika (-3,3%) und Geberit (-2,3%) weitere baunahe Wert.

Bei Schindler (-3,5%) dürfte der Hintergrund für den Kursrutsch laut Händlern sein, dass die Citigroup ihr Kursziel für die PS des Aufzug- und Rolltreppenherstellers deutlich reduziert hat. Dies überrasche viele Beobachter, da andere Banken ihre Kursziele in letzter Zeit eher nach oben als nach unten angepasst hätten.

UBS (-0,4%) fallen nach anfänglichen Gewinnen mit Beginn der GV ebenfalls in negatives Terrain. Präsident Colm Kelleher verteidigte vor den Aktionären die Übernahme der CS, räumte aber auch ein, dass der Zusammenschluss ein enormes Risiko mit sich bringe. CS (+0,1%) notieren derweil knapp im Plus.

Gegen unten abgesichert wird der Gesamtmarkt insbesondere von den gefragten Schwergewichten Novartis (+0,6%), Roche und Nestlé (je +0,5%).

Im breiten Markt fallen Rieter mit einem markanten Plus von 6,6 Prozent auf. Sie machen damit einen guten Teil der bisherigen Jahresverluste von mehr als 10 Prozent bis am Vorabend wett. Auslöser für den Höhenflug ist der Kauf eines grossen Aktienpakets durch einen Verwaltungsrat. Gemäss einer Meldung der Börsenaufsicht SIX Exchange Regulation hat ein Verwaltungsrat Aktien im Wert von beinahe 40 Millionen Franken mit einem satten Aufpreis von knapp 30 Prozent erworben.

Jeweils nach Zahlen ziehen Romande Energie (+5,6%) und Jungfraubahn (+3,2%) merklich an.

SIG Group (+1,1%) werden von einer Aufstufung durch Stifel auf "Buy" von "Hold" gestützt.

Barry Callebaut (+0,1%) machen die frühen Verluste im Anschluss an die Halbjahreszahlen und die überraschende Ankündigung eines CEO-Wechsels wieder wett. Die kurzfristige Volumenschwäche sei "möglicherweise einen Tick ausgeprägter, als der Markt erwartet hat", heisst es in einem ersten Kommentar der UBS. Der sofortige Wechsel auf dem CEO-Posten beunruhigt die Investoren indes eher wenig.

cf/hr

(AWP)