Ökonomen rechnen wegen der zuletzt wieder etwas höheren Energiepreise mit im Monatsvergleich leicht gestiegenen Konsumentenpreisen, die Jahresteuerung dürften hingegen weiter gesunken sein. Im Dezember lag sie bei 6,5 Prozent. "Werden die Erwartungen enttäuscht, droht ein herber Rückschlag an den Börsen", heisst es etwa in einem Kommentar des Brokers RoboMarkets. Ein weiterer Marktteilnehmer meint, dass sich zumindest die Volatilität erhöhen könnte, denn nach den Inflationsdaten sei es "nicht vorbei". Es gelte auch die Produzentenpreise aus den USA am kommenden Donnerstag zu beachten.
Der SMI notiert kurz vor 11 Uhr 0,50 Prozent höher bei 11'265,80 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 0,47 Prozent auf 1775,51 Punkte an und der breite SPI um 0,48 Prozent auf 14'513,70 Punkte. Im SLI kommen auf 24 Gewinner 6 Verlierer.
An der Tabellenspitze stehen derzeit Straumann mit einem Plus von 2,2 Prozent. Der Titel setzt damit seine am Vortag eingeleitete Erholung nach einer schwachen Vorwoche mit erhöhtem Tempo fort. Auf weiteren Spitzenplätzen folgen Partners Group und Swisscom (je +1,0%). Die Bank Julius Bär hat für die Aktien des Telekomkonzerns im Nachgang zu den Jahreszahlen von vergangener Woche das Kursziel deutlich erhöht.
Auch Logitech (+1,1%) legen deutlicher zu, dies nach einer Bestätigung der Empfehlung "Outperform" durch die Credit Suisse. Adecco (+0,5%) erhalten von derweil gut aufgenommenen Zahlen des Konkurrenten Randstad eine gewisse Unterstützung. Für den Grossteil der Gewinne des Gesamtmarktes sind indes die Schwergewichte Nestlé (+0,8%), Novartis (+0,5%) und Roche (+0,6%) verantwortlich.
CS (+0,6%) notieren im breiten Mittelfeld. Die Bank musste ihre Mitarbeiter über einen umfangreichen Diebstahl von Personaldaten informieren und steht dabei einmal mehr in einem negativen Kontext im medialen Fokus. Dennoch gelingt zumindest der Versuch einer Stabilisierung, nachdem der Titel in der Vorwoche wieder unter die Marke von 3 Franken gefallen ist.
Am Tabellenende stehen derzeit Swiss Re (-0,3%), ABB (-0,2%) und Richemont (-0,2%), allesamt mit sehr moderaten Verlusten. Der Rückversicherer wird am Freitag seine Jahreszahlen veröffentlichen.
SGS (-0,1% auf 2196 Fr.) werden von der Société Général etwas gebremst, welche den Titel mit der Einstufung "Sell" wieder in ihr Anlageuniversum aufgenommen hat und sich dabei insbesondere mit Blick auf die Margen vorsichtig zeigt. Interessant an der Einschätzung der Bank ist vor allem das Kursziel von 1900 Franken, welches dem Titel vom aktuellen Kursniveau aus ein markantes Abwärtspotential von knapp 300 Franken oder über 13 Prozent attestiert.
Im breiten Markt rücken Basilea (+4,1% auf 49,60) nach Jahreszahlen kräftig vor, können dabei aber das Tageshoch bei 51,60 Fr. nicht verteidigen. Das Biopharmaunternehmen hat sein Ziel, ab 2023 schwarze Zahlen zu schreiben, bereits erreicht.
Auch Relief Therapeutics (+7,0%) sind nach Studienfortschritten klar gesucht.
cf/uh
(AWP)