Die Stimmung habe sich insgesamt etwas aufgehellt, sagt ein Händler und verweist in die USA, wo die Kurse am Vortag dank sinkender Ölpreise und nachlassender Anleiherenditen gestiegen waren. Zudem war der Konjunkturbericht der US-Notenbank weniger "bullish" als erwartet ausgefallen. Dies zusammen habe die zuletzt dominanten Inflationssorgen etwas gedämpft. Neben der Lagarde-Rede warteten die Marktteilnehmer auch auf eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell, der kurz nach 15.00 (MESZ) an einer Konferenz der US-Denkfabrik Cato Institute auftreten wird. Zudem werden Konjunkturzahlen, darunter der wöchentliche Bericht vom US-Arbeitsmarkt, veröffentlicht.

Der SMI notiert nach einem Tageshoch im frühen Handel auf 10'868 Punkten um 11.10 Uhr noch um 0,10 Prozent höher auf 10'815,56 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,09 Prozent auf 1648,95 Zähler. Der breite SPI ist mit 13'869,55 Punkten (-0,01%) praktisch unverändert. Von den 30 SLI-Werten legen 17 zu, zwölf geben nach und einer (Kühne+Nagel) ist stabil.

Angeführt werden die Gewinner von Temenos (+1,5%). Die Aktie der Softwareschmiede ist immer wieder Gegenstand von Übernahmegerüchten. Zudem gehört sie zu den Technologietiteln, die am Vortag an der Wall Street gefragt waren.

Dahinter folgen die Versicherer Swiss Re (+1,3%) und mit etwas Abstand auch die Branchenachbarn Swiss Life (+0,4%) und Zurich (+0,34%). Der Rückversicherer will wegen der zunehmenden Naturkatastrophen die Versicherungsprämien erhöhen.

Gegen den positiven Branchentrend stehen Helvetia (-2,2%) nach den Halbjahreszahlen unter Druck. Der Versicherer hat einen Gewinnrückgang verbucht. Geschuldet ist dies vor allem Einbussen im Anlagegeschäft. Dagegen hat sich die Gruppe operativ verbessert. Das Unternehmen sieht sich aber dank des operativen Geschäfts und der robusten Kapitalausstattung gut aufgestellt, um das Dividendenversprechen zu erfüllen.

Gefragt sind auch die Banken UBS (+1,3%) , CS (+1,0%) und Julius Bär (+0,6%).

Roche (+0,8% auf 326,05 Fr.) profitieren davon, dass Jefferies den Pharmatitel auf "Buy" von "Hold" und das Kursziel auf 375 von 355 Franken erhöht hat. Novartis (+0,01%) hinken hinterher. Nestlé (-0,6%), ein weiteres defensives Schwergewicht, gibt gar nach.

Bei Wachstumswerten wie Alcon (+0,1%) und zyklischen Papiere wie Adecco, ABB (+0,4%) und Sika (+0,3%) gibt es moderate Gewinne.

Die stärksten Kurseinbussen weisen die Aktien des Computerzubehörherstellers Logitech (-1,6%) und des Luxusgüterherstellers Richemont (-1,3%) auf. Die Titel des Uhrenkonzerns Swatch (-0,7%) stehen ebenfalls im Angebot. Nennenswert tiefere Kurse sehen noch Straumann und Sonova (je -1,0%) sowie Givaudan (-1,2%) auf.

Auf den hinteren Rängen rutschen Basilea (-0,8%) nach anfänglichen Gewinnen ins Minus. Die Biotechfirma verkauft eines ihrer Onkologie-Programme an Nodus Oncology und erhält dafür zunächst eine Vorauszahlung von 1 Million Franken. Basilea hat aber Anspruch auf mögliche weitere Zahlungen in Höhe von bis zu 241 Millionen.

Bei den Aktien Clariant (-2,1%) erklärt sich das Minus mit einer am Berichtstag fälligen Nennwertreduktion.

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(AWP)