Der Kampf der US-Notenbank gegen die hohe Inflation schüre jedenfalls weiterhin auch Rezessionsängste, sagte ein Marktstratege. Die Märkte dürften erst dann wieder stabiler werden, wenn die Frühindikatoren die Talsohle erreicht und die Inflationsdaten den Höhepunkt überschritten haben. Derzeit seien die Rezessionsängste aber fast bestimmender für die Marktentwicklung. Dies zeige sich vor allem an den Anleihen-Renditen, die in den letzten Tagen zum Teil massiv gesunken seien. Ob es wirklich zur Rezession kommt, muss sich noch zeigen. Die kommenden drei bis sechs Monate dürften dafür bestimmend sein, ob die Weltwirtschaft an einer Rezession vorbeischramme oder viel tiefer hineinfalle, meinte ein Händler. Entsprechend genau dürften Anleger im weiteren Handelsverlauf auf die zum Wochenschluss und in den nächsten Tagen anstehenden Konjunkturdaten schauen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,69 Prozent höher bei 10'526,00 Punkten. Alle SMI-Titel werden um bis zu 1,0 Prozent höher erwartet.

Vor allem die grössten Verlierer des Vortages ziehen vorbörslich überdurchschnittlich an. So gewinnen etwa UBS 1,0 Prozent und CS 0,9 Prozent. Beide Banken haben in den USA den Banken-Stresstest bestanden. Die US-Notenbank Fed sieht die wichtigsten Banken gut gerüstet für Krisen.

Auch Zykliker wie ABB (+1,0%) oder Holcim (+0,9%) gewinnen vorbörslich stärker als der Gesamtmarkt. Rezessionsängste haben unter anderem den konjunktursensiblen Werten in den vergangenen Tagen immer wieder deutlich zugesetzt.

In den hinteren Reihen gewinnen Basilea (+2,1%) überdurchschnittlich hinzu. Der Lizenzpartner Pfizer hat in China die Zulassung für eine weitere Darreichungsform von Cresemba erhalten. Eine erweiterte Partnerschaft schiebt auch DKSH (+1,3%) etwas stärker an.

hr/uh

(AWP)