Damit rücken die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abkühlung den Optimismus, dass die Notenbanken ihre Zinserhöhungen womöglich etwas drosseln könnten, in den Hintergrund. Die geldpolitische Straffung des Fed kühle die US Konjunktur allmählich spürbarer ab, kommentierte dazu die Commerzbank. Händler rechneten daher mit Gewinnmitnahmen, dies umso eher weil der Markt seit Jahresanfang so stark gestiegen sei. Impulse dürften auch am Berichtstag von Konjunkturzahlen aus den USA ausgehen. Zudem gewinnt die Bilanzsaison an Fahrt. Und diese könnte einige Überraschungen mit sich bringen. Auch wenn die Ergebnisse noch mehrheitlich gut ausfallen sollten, dürften die Ausblicke nicht mehr so positiv sein, meinte ein Händler.
Der Bank Julius Bär berechnete den SMI vorbörslich um 8.15 Uhr um 0,52 Prozent tiefer mit 11'307,71 Punkten. Dabei werden sämtliche 20 SMI-Titel tiefer gestellt. Bis auf Geberit belaufen sich die Kursabschläge auf -0,6 Prozent (ABB und UBS) bis -0,3 Prozent (Swisscom).
Geberit aber werden mit -4,4 Prozent deutlich tiefer gestellt. Der Sanitärtechnikkonzern hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz weniger stark als erwartet gesteigert. Vor allem im Schlussquartal spürte das Unternehmen Gegenwind und die Verkäufe gingen zurück. An den mittelfristigen Prognosen hält Geberit aber fest.
Eine Umstufung der Empfehlung für die "Roche Bons" (-0,4%) auf "Sell" von "Hold" durch die Deutsche Bank hat zunächst keinen stärkeren Einfluss.
Im SMIM fallen Zur Rose (+1,5%) auf. Die Versandapotheke hat 2022 nach Jahren des Wachstums erwartungsgemäss weniger umgesetzt. Im laufenden Jahr soll die Gewinnschwelle beim Betriebsgewinn erreicht werden.
Höher gestellt sind auch Galenica (+1,1%). Der Apotheken- und Gesundheitskonzern hat 2022 erstmals mehr als 4 Milliarden Franken Umsatz gemacht und die eigenen Ziele damit leicht übertroffen. Auch beim Gewinn zeigt er sich zuversichtlich, am oberen Ende der Zielspanne abzuschneiden.
Belimo (+1,6%) hat einmal mehr besser als erwartet abgeschnitten. Der Umsatz stieg um 10,7 Prozent auf 846,9 Millionen Franken.
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(AWP)