Während die Berichtssaison bisher relativ gut gelaufen sei, bestünden weiterhin viele Unsicherheiten bezüglich der konjunkturellen Entwicklung und damit auch der Geldpolitik, sagt ein Händler. Daher dürften sich viele Marktteilnehmer nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und die Börsen kämen momentan daher auch nicht recht vom Fleck. Ob die ab der zweiten Wochenhälfte anstehenden Konjunkturzahlen diesbezüglich eine Änderung bewirken könnten, sei vor den kommende Woche erwarteten Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) aber eher ungewiss, meint ein Händler. Unter anderem werden in den kommenden Tagen das Wirtschaftswachstum (BIP) im ersten Quartal in den USA und in der EU veröffentlicht. Zudem wird am Freitag der PCE-Deflator, das vom Fed bevorzugte Inflationsmass, publiziert. Dies könnte den Spekulationen über das Ausmass der erwarteten Zinserhöhungen neuen Wind einhauchen.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert um 8.15 Uhr um 0,34 Prozent höher auf 11'506,27 Punkten. 17 der 20 SMI-Werte werden tiefer und drei höher gestellt.

Der stärkste Kursaufschlag wird für ABB (+2,8%) indiziert. Der Industriekonzern ist im ersten Quartal kräftig gewachsen und hat die Gewinnmargen deutlich verbessert.

Aber auch das SMI-Schwergewicht Nestlé (+1,2%) wird klar höher gestellt. Der Nahrungsmittelriese hat den im ersten Quartal Volumenrückgang deutlich verringert und das organische Wachstum deutlich erhöht. Ähnlich sieht es bei Novartis (+1,2%) aus. Der Pharmakonzern hat nach einem dynamischen Jahresauftakt die Prognosen erhöht. Der Anteil von Rivale Roche (-0,2%), der am Mittwoch berichtet, ist eine Spur leichter.

Dagegen werden UBS um 2,2 Prozent tiefer indiziert. Die Grossbank hat im ersten Quartal vor allem aufgrund einer Rückstellung für einen Rechtsstreit einen Gewinneinbruch verzeichnet und damit schlechter als erwartet abgeschnitten.

Mit Kühne + Nagel (+1,6%) hat ein weiterer SLI-Vertreter besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen veröffentlicht.

Mehrheitlich aber überwiegen im SLI und im SMIM aber leicht tiefere Kurse. Bis auf Idorsia (-4,7%), deren Quartalszahlen klar enttäuscht haben, sind die Kurseinbussen bei EFG (-4,9%) oder SIG (-1,8%) mit Dividendenzahlungen zu erklären.

pre/jr

(AWP)