Die Mitschrift zum letzten Zinsentscheid der US-Währungshüter zeige, dass sie unsicher seien über die Auswirkungen, welche die Turbulenzen im Bankensektor auf die Wirtschaft habe, sagte ein Händler. Mit weiteren Kennzahlen zur Preisentwicklung in den USA dürfte das Thema Inflation und der Zinspfad der Notenbanken auch weiter eine wichtige Rolle spielen. Ausserdem rückt nach den ersten Quartalszahlen hierzulande die Berichtssaison nun in den Vordergrund. Zum morgigen Wochenschluss stehen dann an der Wall Street die Zahlen wichtiger Finanzdienstleister wie JPMorgan, Citigroup und BlackRock auf der Agenda und könnten die Märkte bewegen.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.15 Uhr mit +0,04 Prozent kaum verändert bei 11'236,97 Punkten. Von den 20 SMI-Werten geben 16 nach, während vier hinzugewinnen.

Die Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan (+0,5%) sind nach Zahlen zum ersten Quartal unter den Gewinnern zu finden. Zwar hat der Konzern im ersten Quartal 2023 etwas weniger umgesetzt, die befürchtete Enttäuschung blieb aber aus, heisst es im Handel.

Noch stärker ziehen allerdings Richemont (+1,6%) an. Auch Swatch (+1,5%) werden mit klaren Aufschlägen erwartet, nachdem der französische Konkurrent LVMH am Mittwochabend Q1-Zahlen deutlich über den Erwartungen präsentiert hat. Beide Werte hatten zur Wochenmitte noch klar an Terrain verloren.

Dem stehen Abgaben von 0,7 Prozent bei den Aktien der CS und -0,3 Prozent bei der UBS gegenüber. Das sture Nein einer Mehrheit des Nationalrats sende schwerwiegende Signale aus, kommentiert die "Finanz und Wirtschaft" etwa die am Vortag abgelehnten Milliardenkredite für die CS.

Die deutlichsten Einbussen erleiden aber die Aktien des Vakuumventil-Herstellers VAT (-3,9%). Der Konzern hat im ersten Quartal 2023 weniger Umsatz eingefahren und die Aufträge sind sogar regelrecht eingebrochen.

hr/ra

(AWP)