Die nachlassenden Inflationsängste und die Aussichten auf die wieder Fahrt aufnehmende Wirtschaft in Europa versetze die Investoren in Kauflaune, lautete ein weiterer Kommentar zum Börsengeschehen. Diese warnte gleichzeitig vor der mittlerweile sehr hohen Bewertung der Aktien. Mit Interesse erwarten die Marktteilnehmer mit dem ifo-Barometer für die deutsche Wirtschaft weitere Indikationen zum erwarteten Aufschwung. Analysten gehen angesichts der günstigeren Corona-Lage und dem Fortschreiten der Impfkampagne von einer weiteren Aufhellung der Stimmung aus.
Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 08.15 Uhr um 0,58 Prozent höher bei 11'290,77 Punkten.
Während andere Indizes wie der als Weltleitindex akzeptierte Dow Jones, die Technologiebörse Nasdaq oder auch der als zyklisch geltende deutsche Dax schon seit einiger Zeit von einem Rekordhoch zum nächsten eilen, dürfte es dem SMI erst jetzt gelingen, das bisherige noch in der Vorcoronazeit im Februar 2020 erzielte Rekordhoch von 11'270 Punkten zu übertreffen.
Bei den Blue Chips sind Richemont (+1,6%) erneut klar gesucht, nachdem das Luxusgüterunternehmen am vergangenen Freitag überraschend starke Jahreszahlen vorgelegt hatte. In der Folge zog die Aktie vor dem Wochenende um beinahe 5 Prozent an. Am Berichtstag erhalten die Aktien von verschiedenen Kurszielerhöhungen und einer Aufstufung durch Société Général auf "Buy" frischen Rückenwind.
Im Sog von Richemont werden auch Swatch (+0,9%) klar höher gestellt. Überdurchschnittlich gesucht sind zudem Finanztitel wie Swiss Re (+1,4%) und UBS (+0,8%) oder auch ABB (+0,8%).
Deutlicher ziehen vorbörslich auch Sulzer (+1,6%) an, etwas beflügelt von einem Bericht in der Wochenendpresse. Dessen Thema - eine mögliche Abspaltung der Division Applicator Systems - ist zwar nichts Neues, scheint aber die Fantasien der Investoren wieder etwas anzuregen. Zumal Sulzer mit einer eigenen Mitteilung reagiert und die Pläne bestätigt hat.
Gesucht sind auch Idorsia (+2,0%) dank der Aussicht auf Zahlungen, nachdem ein Partnerunternehmen die EU-Zulassung für ein MS-Mittel erhalten hat.
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(AWP)