Händler verweisen einmal mehr auf den amerikanischen Bondmarkt. Dort halten sich die Renditen kurzfristiger US-Staatsanleihen in der Nähe eines Monatshochs. "Die Umkehrung zwischen den 2- und 10-jährigen US-Renditen erreichte den höchsten Stand seit den 1980er Jahren", kommentiert eine Händlerin. "Optionshändler wetten darauf, dass die US-Zinsen einen Höchststand von 6 Prozent erreichen könnten." So seien der starke US-Arbeitsmarkt, die jüngste Erholung der Energie- und Rohstoffpreise aufgrund des Optimismus über die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft und der plötzliche Anstieg der Gebrauchtwagenpreise weitere Warnsignale. Bis zur Veröffentlichung des US-Konsumentenpreisindex am kommenden Dienstag dürften die Märkte eher volatil bleiben.

Der von Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 08.25 Uhr 0,48 Prozent auf 11'164,90 Punkte. Von den 20 SMI-Werten werden alle bis auf Swisscom (+0,2%) tiefer gestellt.

Die Aktien des Telekomkonzerns profitieren dabei von freundlichen Analystenkommentaren nach der Zahlenvorlage am Vortag. Berenberg hat gar die bisher gültige Verkaufsempfehlung gegen ein "Hold" eingetauscht.

Schlusslicht sind vorbörslich derweil erneut die Aktien der CS (-1,2%). Die Grossbank war bereits am Vortag nach dem milliardenschweren Verlust abgesackt. Diverse Analysten folgen nun mit Kurszielsenkungen.

Kaum bewegt zeigen sich zunächst die beiden Schwergewichte Nestlé und Roche (beide -0,4%). So hatte Nestlé am Vorabend mitgeteilt, dass die Tochter Purina PetCare freiwillig ausgewählte Chargen des verschreibungspflichtigen Hundetrockenfutters "Purina Pro Plan Veterinary Diets EL Elemental" in den USA zurückgerufen hat.

Bei Roche wiederum könnten mit dem Handelsstart die Inhaber-Aktien einen Blick wert sein, nachdem die Aktionärsgruppe Aktien verkauft und damit ihren Anteil um 2,5 auf nun 65 Prozent gesenkt hat.

Die Berichtssaison wird vor allem durch Unternehmen aus den hinteren Reihen fortgesetzt. Der Spezialchemiekonzern Ems (-1,0%) etwa blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2022 zurück. Während der Umsatz zunahm, gingen die Gewinnzahlen zurück. Die Ausschüttung an die Aktionäre sinkt in der Folge.

hr/tv

(AWP)