Sollten die zuletzt wieder aufgekeimten Zinssenkungsspekulationen wieder Ängsten vor weiteren Zinserhöhungen weichen, könnten die Sorgen um die Banken wieder aufflackern. Denn das Risiko weiterer Turbulenzen steige mit jeder weiteren Zinserhöhung, meint ein Händler. Doch zunächst dürften die Börsianer wohl trotz allem zufrieden sein mit dem heute zu Ende gehenden ersten Quartal 2023. Denn der SMI steuert dank der jüngsten Erholung nicht nur auf eine weitere positive Woche zu, vielmehr dürfte er auch das erste Quartal mit einem Gewinn von fast drei Prozent abschliessen. Das ist weit mehr, als sich mancher Marktteilnehmer angesichts der Bankenkrise erhofft haben dürfte. Noch am 20. März markierte der Leitindex auf knapp 10'400 Zählern den tiefsten Stand im laufenden Jahr. Die Stimmung sei nun so gut, dass es noch kaum zu Gewinnmitnahmen kommen dürfte, sagt ein weiterer Händler.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert um 8.15 Uhr um 0,05 Prozent niedriger auf 11'026,90 Punkten. Bis auf Swisscom (+0,4%) und Nestlé (+0,4%) werden alle SMI-Titel tiefer indiziert.
Die Abschläge halten sich aber mit mehrheitlich -0,1% in Grenzen. Einzig für die beiden Grossbanken Credit Suisse (-1,5%) und UBS (-1,1%) werden klar tiefere Kurse indiziert. Die beiden Aktien weisen seit einiger Zeit einen überdurchschnittlich volatilen Kursverlauf auf. Zudem haben beide in der aktuellen Woche zugelegt. Damit könnten kurzfristig orientierte Marktteilnehmer wohl auch Gewinne einstreichen, heisst es am Markt.
Im SMIM fallen die Akten von AMS Osram (+0,4%) und Kühne + Nagel (+0,5%) mit leichten Gewinnen auf. Der Technologiekonzern hat mit Rainer Irle per Anfang Juli einen neuen Finanzchef bestellt. Der derzeitige Finanzchef Ingo Bank will das Unternehmen im April 2023 verlassen. Zudem profitierte die AMS Osram-Aktie zuletzt davon, dass zwei Branchenvertreter ihre Prognosen erhöht haben.
Kühne + Nagel erhalten Rückenwind von JPMorgan. Der Broker hat das Kursziel auf 310 von 290 Franken erhöht und stuft den Titel mit "Overweight" ein.
Auf den hinteren Rängen sind Huber + Suhner (-2,3%) tiefer gestellt. Der Titel des Komponenten-Hersteller wird ex-Dividende gehandelt.
pre/jb
(AWP)