Die Anleger an der Wall Street hätten daraus den Schluss gezogen, dass auch die US-Notenbank eventuell eine schärfere Gangart einlegen müsse, um die dortige Teuerung einzudämmen, hiess im US-Handel. Entsprechend sei die Nervosität im Vorfeld der am Nachmittag (14.30 Uhr MESZ) anstehenden US-Teuerungsdaten für den Mai sehr gross. Die meisten Ökonomen gingen zwar von einer leicht rückläufigen Rate aus, aber eine böse Überraschung in die andere Richtung sei nicht auszuschliessen, sagte ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr 0,75 Prozent tiefer auf 11'237,60 Punkten. Im Wochenvergleich zeichnet sich ein deutliches Minus ab. Bereits auf dem Schlussstand vom Donnerstag waren es fast 2 Prozent.

Vorbörslich werden bis auf Roche (+0,03%) alle 20 SMI-Werte tiefer gestellt. Dort wird auf diverse gute Studiendaten in den letzten Tagen verwiesen. Der Pharmakonzern will diese Tage am Hämatologie-Kongress EHA weitere solche Daten vorstellen. Unter anderem werden die Fünfjahresergebnisse aus der Phase-III-Studie zu Venclexta plus Gazyva vorgestellt, wie Roche heute mitteilte. Nach einer längeren Schwächephase habe sich der Roche-Kurs zuletzt stabilisiert, heisst es im Handel.

Ansonsten dürften auch am heutigen Handelstag wieder die Aktien der Credit Suisse (-2,3%) im Fokus stehen. Der US-Finanzkonzern State Street hat gestern Abend Gerüchte über eine angepeilte Übernahme der zweitgrössten Schweizer Bank zurückgewiesen. Diese hatten am Mittwoch die Papiere der CS trotz Gewinnwarnung die CS in die Höhe getrieben. Bereits am Donnerstag haben CS dann aber wieder 5,6 Prozent eingebüsst.

Klar schwächer präsentieren sich vorbörslich auch Swisscom (-1,6%). Die UBS hat hier das Rating auf "Sell" von "Neutral" gesenkt, wenn auch mit leicht auf 500 von 490 Franken erhöhtem Kursziel. Die Aktie habe zuletzt in einem überdurchschnittlich starken Sektor eine der stärksten Entwicklungen gezeigt und notiere nun historisch gesehen auf einem Höhepunkt, begründete der zuständige Analyst seine Rückstufung. Er erwartet u.a. aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbs ein verlangsamtes Wachstum bei der Italien-Tochter Fastweb.

Im breiten Markt werden Oerlikon (+0,1%) leicht höher gestellt. Laut Händlern hat eine Schweizer Bank das Rating für die Titel des traditionsreichen Industriekonzerns heraufgesetzt.

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(AWP)