Händler machen den unklaren Ausblick des Fed für die eher verhaltene Stimmung verantwortlich. Die Währungshüter hätten sich für ihre weitere Geldpolitik nicht konkret festgelegt, sagte ein Händler. Zwar strichen sie eine Passage aus ihrer Erklärung zum Zinsentscheid, wonach weitere Anhebungen zu erwarten seien. Zugleich wurden aber zusätzliche Zinserhöhungen auch nicht ausgeschlossen. Von der EZB wird nun ein ähnlich grosser Schritt um 25 Basispunkte am Nachmittag erwartet. Als Stimmungsbremse erachten Händler auch die jüngsten Nachrichten vom US-Bankenmarkt. Dort prüft eine weitere Regionalbank angesichts der jüngsten Kursschwäche strategische Optionen, um sich neues Kapital oder eine Art Rettungspaket zu sichern.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,15 Prozent auf 11'488,59 Punkte. Von den 20 SMI-Werten geben alle bis auf Swiss Re und Swisscom nach.

Der Rückversicherer Swiss Re (+0,8%) hat im ersten Quartal 2023 nach roten Zahlen vor Jahresfrist den Weg zurück in die Gewinnzone gefunden. Dies gelang, obwohl einige Naturkatastrophen die Rechnung belastet haben. Die ersten Analystenkommentare fallen denn auch wohlwollend aus.

Auch der Telekomkonzern Swisscom (+0,4%) legt vorbörslich nach den Zahlen zum ersten Quartal zu. Der solide Start ins neue Jahr war laut ersten Kommentaren so auch in etwa erwartet worden.

Beim Personaldienstleister Adecco (+0,8%) wird das Wachstum im Startquartal 2023 vorbörslich ebenfalls honoriert. Für das zweite laufende Quartal sieht sich die Gruppe gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Gerade diese Tatsache wird denn auch etwa bei Jefferies in einem ersten Kommentar herausgestellt.

Im breiten Markt verzeichnet vorbörslich der Verpackungshersteller SIG (+2,8%) grössere Avancen, nachdem er im ersten Quartal 2023 kräftig gewachsen ist. Für die Gesamtjahresziele sieht sich SIG auf Kurs.

Mit dem Handelsstart sollten Anleger dann noch den Vermögensverwalter GAM im Auge behalten. Der angeschlagene Finanzdienstleister dürfte nämlich bald von der britischen Liontrust übernommen werden. Der Angebotspreis liegt mit rund 67 Rappen pro Aktie deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs von rund 80 Rappen.

hr/uh

(AWP)