Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Abend nach Börsenschluss sollten allerdings keine grossen Bewegungen erwartet werden. Mittlerweile gehen Marktteilnehmer überwiegend davon aus, dass die US-Währungshüter die Zinsen um 75 Basispunkte anheben werden. "Der Markt wäre enttäuscht, wenn das Fed die Zinsen nur um 50 Basispunkte anheben würde, da Investoren die Zentralbank bei der Eindämmung der Inflation dann für nicht aggressiv genug hielten", kommentiert ein Stratege. "Das Fed muss das Thema Inflation anpacken - sie wissen, dass es viel zu spät ist." Am morgigen Donnerstag folgt dann hierzulande die SNB mit ihrer Lagebeurteilung. Derweil hat der EZB-Rat überraschend eine Sondersitzung für Mittwoch einberufen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI weist gegen 8.15 Uhr ein knappes Plus von 0,27 Prozent auf 10'729,90 Punkte auf. Am Vorabend hatte der SMI unterhalb der 10'700er Marke geschlossen und damit den Schlussstand des Jahres 2020 unterschritten. Die gesamten Gewinne des Vorjahres sind somit verpufft.

Zur Wochenmitte nun legen alle 20 SMI-Werte vorbörslich zu. Die Spanne reicht von +0,2 Prozent bei SGS bis +0,4 Prozent bei den arg gebeutelten CS-Aktien. Diese waren auch am Vortag unter der 6-Franken-Schwelle geblieben. Daneben ziehen auch die Papiere der UBS und des Industriekonzerns ABB um leicht überdurchschnittliche 0,4 Prozent an.

Das Nachrichtenaufkommen konzentriert sich allerdings eher auf die hinteren Reihen. Dort verteuern sich Clariant nach Zahlen zum ersten Quartal vorbörslich um mehr als 3 Prozent. Dem Spezialchemiekonzern ist es gelungen, nach einem coronabedingt schwachen Vorjahr besser als von Analysten erwartet abzuschneiden.

Das Gegenstück bilden Autoneum-Aktien mit -3,8 Prozent. Der Autozulieferer bekommt die Folgen des Ukraine-Kriegs zu spüren und wird deshalb das erste Halbjahr ohne nennenswerten operativen Gewinn abschliessen.

hr/tv

(AWP)