Um 10.15 Uhr notieren die Aktien der UBS noch um 8,7 Prozent im Minus auf 15,62 Franken, nachdem sie im frühen Handel bis auf ein neues Jahrestief von 14,38 abgesackt waren. Die CS-Titel notieren derweil 58 Prozent im Minus auf 0,78 Franken.

Gemäss der am Wochenende ausgehandelten Lösung der CS-Krise soll die UBS für die massiv geschwächte Konkurrentin rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien bezahlen. Konkret sollen die CS-Aktionäre eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien erhalten. Das entspricht zum UBS-Schlusskurs vom Freitag (17,11 Fr.) rund 76 Rappen je CS-Titel - mit dem tieferen UBS-Wert ist das Angebot für die CS-Aktionäre entsprechend nun weniger wert. Am Freitagabend waren die CS-Titel noch bei 1,86 Franken aus dem Handel gegangen.

Auf ersten Blick günstig

Am Aktienmarkt zeigen sich die Beobachter am Montag stark verunsichert darüber, welche Auswirkungen der Deals für die UBS hat. Die Übernahme der Konkurrentin sei ja nicht von der UBS ausgegangen sei, sondern den beiden Instituten von der Politik auferlegt wurde, wird mehrfach vermerkt. Sicherlich habe es sich dabei nicht um den von der UBS-Führung präferierten Weg gehandelt, kommentierten etwa die Analysten der kanadischen RBC.

Auf dem Papier sieht die Übernahme der zweitgrössten Schweizer Bank für die UBS günstig aus: Die grösste Schweizer Bank bezahle gerade mal 3 Milliarden Franken für ein Geschäft, das vor wenigen Wochen noch ein mehrfaches dessen Wert gewesen sei, bemerkt etwa Vontobel-Analyst Andreas Venditti. Zudem habe die UBS umfangreiche Absicherungen gegen Verluste erhalten. Allerdings werde die Übernahme das UBS-Geschäft substanziell verändern, räumt er ein.

Klare potenzielle Vorteile sieht die ZKB, welche ihre Anlageempfehlung für die UBS gar auf "Übergewichten" anhebt. Vom ersten Tag an steige der Buchwert pro Aktie deutlich an. Zwar erhöhe sich durch die Transaktion das Risikoprofil für die UBS, räumt Analyst Michael Klien ein. Die potenziellen Vorteile würden die Nachteile dabei aber überwiegen. Die Transaktion solle innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden: Entscheidend werde sein, dass das Vertrauen wiederhergestellt wird: "Hier führt unsere erste Analyse zu dem Schluss, dass dies gelingen sollte."

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(AWP)