Q2 2022E
(in Mio USD)        AWP-Konsens     Q2 2021A   
 
Auftragseingang         8786            7989         
Umsatz                  7427            7449        
Operativer EBITA        1070            1113        
- Marge (in %)          14,4            14,9        
Reingewinn               450             752         

FOKUS: ABB dürfte auch im zweiten Quartal von einer anhaltend guten Nachfrage in den meisten Bereichen profitiert haben. Wegen der Flaute im chinesischen Baumarkt und wegen hoher Vergleichszahlen aus dem Vorjahr dürfte sich die Wachstumsdynamik im zweiten gegenüber dem ersten Quartal aber abgeschwächt haben. Dafür gehen die Analysten von einem zunehmend negativen Einfluss durch die Wechselkurse aus.

Der Verkauf des hochmargigen Geschäfts von Dodge dürfte zudem die operative Gewinnmarge etwas nach unten gedrückt haben. Das Hauptinteresse liegt wie bei den meisten Industriefirmen und noch mehr als sonst angesichts der unsicheren Lage beim Ausblick.

ZIELE: Für das zweite Quartal stellte ABB im April eine weitere Verbesserung von Umsatz und Marge in Aussicht. Und für das Gesamtjahr 2022 ging das Unternehmen zuletzt von einer positiven Marktdynamik aus und bekräftigte frühere Aussagen, wonach mit einem Umsatzwachstum von über 5 Prozent zu rechnen sei.

PRO MEMORIA: Die anhaltenden globalen Lieferengpässe von Komponenten erschwerten im erste Quartal die Umwandlung der Aufträge in Umsatz, wovon vor allem der Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation betroffen war.

Mit den Unsicherheiten wegen der hohen Inflation, den Problemen in den globalen Lieferketten und den angeordneten Fabrikschliessungen in China ist ABB gemäss CEO Björn Rosengren bisher gut umgegangen. Dennoch stellten die Lockdowns in Shanghai laut Rosengren im April das grösste Problem für ABB in China dar, auch wenn die Null-Covid-Strategie in China im ersten Quartal keine wesentlichen Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit von ABB hatte.

Auf das Ergebnis im zweiten Quartal dürften die Schliessungen in Shanghai gemäss Rosengrens Prognosen aber durchaus einen Einfluss gehabt haben. ABB verfügt in China - immerhin der zweitwichtigste Markt - über drei Produktionshubs, geschlossen wegen Corona-Restriktionen war von diesen im April allerdings nur derjenige in Shanghai.

Den für das erste Semester geplanten Börsengang der Sparte E-Mobility hat ABB Mitte Juni wegen des schwierigen Börsenumfelds auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Börsenkotierung des Geschäfts bleibe aber Teil der Strategie, die Märkte würden deshalb aufmerksam beobachtet.

In Bezug auf die Sparte Turbocharging (Acelleron), für die eine Ausgliederung oder ein Verkauf geplant ist, hiess es seitens ABB Anfang Juni: "Wir machen gute Fortschritte beim Carve-Out unseres Turbocharging-Geschäfts und beabsichtigen, in den kommenden Wochen eine finale Entscheidung zu treffen, ob es zu einem Spin-Off oder Verkauf kommen wird." Ursprünglich sollte der Entscheid ebenfalls bis Mitte 2022 gefällt werden, er steht nun aber noch immer aus. Rosengren gab bisher auch bei dieser Division einem Börsengang den Vorzug.

Auch über die Zukunft der dritten zur Disposition stehenden Division Power Conversion will ABB im zweiten Semester befinden.

AKTIENKURS: Die ABB-Aktien sind derzeit knapp ein Viertel günstiger als noch Ende 2021, als noch ein Jahresplus von über 40 Prozent resultierte. Sie wurden im bisherigen Jahresverlauf im Vergleich zum Gesamtmarkt (SMI) stärker von den Verunsicherungen an den Börsen in Mitleidenschaft gezogen.

Homepage: www.abb.com

ab/cf

(AWP)