Q2 2022E
(in Mio USD)        AWP-Konsens     Q2 2021A

Umsatz                  2189         2094
Op. Marge (%)           10,5         10,9
Op. Marge core (%)      18,2         18,2
Reingewinn               145         151

EPS (USD)               0,30         0,31
EPS Core (USD)          0,58         0,56

FOKUS: Operativ läuft es Alcon derzeit sehr gut, wie Analysten in ihren Vorabkommentaren schreiben. Der Augenheilkonzern konnte alle wichtigen Produkte bis Anfang 2022 lancieren, sodass zukünftig eine deutlich bessere operative Entwicklung in Vision Care zu erwarten ist, während die Sparte Surgical auch weiterhin immerhin leicht über dem Gesamtmarkt wachsen dürfte. Nach einem sehr starken ersten Quartal dürfte sich derweil die Situation im zweiten Quartal 2022 etwas normalisiert haben, wenn auch die Entwicklung wohl noch immer sehr positiv war. So rechnen Analysten mit Marktanteilsgewinnen in beiden Sparten. Negativ ausgewirkt haben könnten sich die wohl klar gestiegenen Input-Kosten. Das zweite Quartal war wohl ein gutes, vor allem beim Umsatz, schreibt ein Firmenkenner. Doch bei der Rentabilität war es wohl schwieriger, da die Kosten gestiegen sind, so die Analyse.

ZIELE: Alcon lief es im ersten Quartal 2022 sehr gut. Mit Blick auf das Gesamtjahr erhöhte das Unternehmen daher seine Prognose leicht. So wird zwar weiterhin ein Umsatz von 8,7 bis 8,9 Milliarden US-Dollar angestrebt, jedoch bedeute dies zu konstanten Wechselkursen ein Nettoumsatzwachstum von 9 bis 11 Prozent (zuvor 7-9%). Die Guidance für die Core-EBIT-Marge ist bei 18 bis 19 Prozent. Das Wachstum des Gewinns je Aktie (core diluted) wird bei 19 bis 24 Prozent erwartet (zuvor 13 bis 18%). Mittelfristig (bis 2025) will der Augenheilkunde-Spezialist die Umsatzschwelle von 10 Milliarden US-Dollar knacken. Die Core-EBIT-Marge soll dann bei 24 bis 26 Prozent zu liegen kommen.

Bei der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal hatte CEO David Endicott gesagt, dass sich das Chirurgie-Geschäft (Surgical) langsam seinem normalen Vor-Corona-Wachstum wieder annähere. Diese Sparte umfasst unter anderem Implantate oder Verbrauchsmaterialien. So gebe es sicher noch einen leichten Nachholeffekt in einigen Regionen, dieser sollte aber nicht überbewertet werden. Insgesamt gehen die beiden Manager davon aus, dass das Wachstum im laufenden Jahr wieder an das Vor-Corona-Niveau von 2019 herankommen werde. Immerhin sei es dem Konzern gelungen, in einem ungünstigen Umfeld im ersten Quartal stark abzuschneiden.

PRO MEMORIA: Der Augenheilkonzern Alcon hat im Mai die Übernahme der pharmazeutischen Augentropfen mit dem Namen Eysuvis (loteprednol etabonate suspension) von der US-Firma Kala Pharmaceuticals bekannt gegeben. Die Tropfen ergänzen das bestehende Portfolio zur Behandlung trockener Augen. Laut Übernahmevertrag bezahlt Alcon an Kala eine Vorauszahlung in Höhe von 60 Millionen US-Dollar. Zudem muss Alcon beim Erreichen gewisser Meilensteine weitere Zahlungen leisten. Die Übernahme soll den Plänen zufolge im dritten Quartal 2022 abgeschlossen werden. Eysuvis biete den Augenärzten eine Möglichkeit, Patienten mit dem Symptom trockener Augen kurzfristig zu behandeln und so die Erkrankung zu bekämpfen. Kala hat mit Eysuvis im Jahr 2021 einen Umsatz in Höhe von 6,3 Millionen Dollar erzielt. Alcon rechnet im laufenden Jahr mit ebensovielen Einnahmen. Laut den Angaben leiden in den USA über 30 Millionen Menschen an Problemen mit trockenen Augen.

AKTIENKURS: Die Aktie von Alcon kostet derzeit knapp 74,50 Franken (Stand Freitag). Auf Jahresfrist hat sich das Papier damit etwa seitwärts bewegt. Der Kursverlauf verlief dabei in einer Spanne von knapp über 60 bis etwas über 80 Franken. Geht man etwas weiter zurück, so sind das jedoch gute News, nach dem Spin-Off von Novartis kosteten die Valoren nämlich bloss etwas mehr als 50 Franken.

Homepage: www.alcon.com

jg/kw

(AWP)