Q3 2022E
(in Mio USD)        AWP-Konsens      Q3 2021A

Umsatz                  2125           2084         

(in %)
Op. Marge                9,5            1,0         
Op. Marge (core)        17,3           17,7         

(in USD)
EPS (core)              0,50           0,54         

FOKUS: Der Augenheilkundekonzern ist auf dem Augenheilkundemarkt nach dem Spin-Off von Novartis inzwischen zu einer der widerstandsfähigsten Firmen geworden. Während die Gruppe in der Vergangenheit aufgrund mangelnder Innovation eine unterdurchschnittliche Performance erzielte, haben sich die jüngsten Investitionen laut Analysten ausbezahlt. Dabei habe es eine Reihe von starken Markteinführungen gegeben, die ganz grundsätzlich eine Umsatzentwicklung unterstützen, die mindestens dem Marktwachstum entspricht, heisst es.

Was nun konkret das dritte Quartal anbelangt, so gelte für die Märkte allgemein, dass sich diese erholt hätten. Alcon dürfte auch Marktanteile gewonnen haben. Mit der Erholung sei wohl aber auch eine gewisse Normalisierung eingetreten, heisst es bei den Experten. Für Alcon war dabei wohl spezifisch der Gegenwind von der Währungsfront her schwierig. Ausserdem ist die Vorjahresbasis höher, was das Wachstum vielleicht moderater ausfallen lässt.

Betrachtet man die Sparten, so erwarten die Experten, dass das Wachstum von beiden Segmenten gleichermassen getrieben wurde. Doch könnte gerade dank Produkt-Launches der Bereich der Kontaktlinsen etwas mehr profitiert haben als der Bereich Augenchirurgie. Das schwächere Konsumumfeld (Stichwort: Inflation) dürfte hier daher eine geringe Rolle gespielt haben. Profitiert haben dürfte Alcon derweil von der Übernahme der US-amerikanischen Medizintechnikfirma Ivantis, die bestimmt zum Wachstum beigetragen hat.

ZIELE: Mit Blick auf das Jahr 2022 hatte Alcon die Prognose bei der Veröffentlichung der Q2-Zahlen leicht gesenkt. Konkret wird ein Umsatz von noch 8,6 bis 8,8 Milliarden US-Dollar angestrebt (zuvor 8,7 bis 8,9 Mrd). Der Gewinns pro Aktie (core diluted) wird bei 2,20 bis 2,30 US-Dollar erwartet (zuvor 2,35 bis 2,45 USD).

Zur Mittelfrist-Prognose äusserte sich das Unternehmen damals nicht erneut. Bis 2025 will der Augenheilkunde-Spezialist bekanntlich die Umsatzschwelle von 10 Milliarden US-Dollar knacken. Die Core-EBIT-Marge soll dann bei 24 bis 26 Prozent zu liegen kommen.

PRO MEMORIA: Übernahmen sind laut Alcon-CEO David Endicott aufgrund der tieferen Bewertungen von möglichen Zielen wieder wahrscheinlicher geworden. "Viele Firmen sind aktuell wieder etwas weniger hoch bewertet", sagte Endicott bei der Präsentation der Q2-Zahlen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Das habe den Übernahmehunger wieder etwas geweckt. "Wir wollen Firmen kaufen, die uns entweder technologisch voranbringen oder die uns den Eintritt in neue Geschäftsfelder ermöglichen", sagte Endicott in dem Gespräch.

AKTIENKURS: Die Aktien von Alcon haben im bisherigen Jahresverlauf gut einen Viertel ihres Werts verloren und hinken damit dem Gesamtmarkt (SMI: -13,63%) hinterher. Immerhin ging es in den letzten vier Wochen wieder um knapp 9 Prozent nach oben. Im letzten Jahr waren die Titel allerdings auch um starke rund 37 Prozent gewachsen.

Homepage: www.alcon.com

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(AWP)