(in Mio Fr.)                AWP-Konsens            9 Mte 2021

Umsatz                          2788                  2688 
EBITDA                           801                   894 
EBIT                             689                   777    
Reingewinn                       573                   653 

FOKUS: Geberit dürfte nach dem starken Wachstum im ersten Halbjahr auch nach neuen Monaten ein gutes Wachstum ausweisen. Dabei dürfte sich das Tempo im dritten Quartal aber verlangsamt haben. Die Analysten erwarten zwar für das dritte Jahresviertel erneut ein Wachstum in Lokalwährungen. Dieses dürfte aber zum grössten oder gar gesamten Teil auf die verschiedenen Preiserhöhungen im laufenden Jahr zurückzuführen sein.

Da sich der Trend zur Verschönerung der eigenen Wohnungen etwas verflüchtigt hat, gehen die Experten von rückläufigen Verkaufsmengen im Quartal aus. Die Nachfrage dürfte sich aber auch wegen der höheren Absatzpreise abgeschwächt haben. Ausserdem könnten die Grosshändler ihre Lagerbestände wieder etwas reduziert haben, so die Einschätzung. Der in Franken ausgewiesene Umsatz könnte deshalb wegen des stark negativen Währungseffekts im Vergleich zum Vorjahresquartal seitwärts oder gar leicht rückläufig tendiert haben. Insgesamt zeigen sich die Analysten denn auch mit Blick auf das kommende Jahr 2023 vorsichtiger.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2022 hatte Geberit ein Umsatzwachstum in lokalen Währungen im hohen einstelligen Prozentbereich angekündigt sowie eine EBITDA-Marge von rund 28 Prozent. Im ersten Halbjahr lag das Wachstum in Lokalwährungen bei 11 Prozent.

PRO MEMORIA: Der Home-Improvement-Trend, von dem Geberit während der Pandemie noch profitiert hatte, hatte sich bereits im zweiten Quartal etwas abgeschwächt, was sich etwa in geringeren Besucherfrequenzen in den Ausstellungsräumen zeigte, wie CEO Christian Buhl Mitte August anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen erklärte.

Geberit sieht sich allerdings sowohl bezüglich einer Energiekrise als auch konjunkturell härterer Zeiten gut aufgestellt. Derzeit spürt das Unternehmen beim Umsatz noch wenig von den steigenden Zinsen, höheren Kosten und den Rezessionsängsten, wie Buhl in einem Interview von Anfang September sagte.

Einzig der Margendruck trübe das insgesamt positive Bild ein wenig. Doch dieser dürfte nur vorübergehend sein. "Wir können die höheren Preise an die Kunden weitergeben, aber nur mit Verzögerung", sagte er bereits im August mit den Halbjahreszahlen. Buhl zeigte sich deshalb zuversichtlich, dass die Marge im zweiten Semester wieder verbessert werden könne.

Geberit hatte für Ende des dritten Quartals im August eine weitere Preisrunde für einzelne Länder angekündigt. Laut Buhl erhöhen sich dadurch die Preise auf dem Gesamtumsatz durchschnittlich um insgesamt weitere 2 Prozent. Zusammen mit den drei bisherigen Preisrunden im laufenden Jahr liegen damit die Verkaufspreise des Sortiments von Geberit ab dem vierten Quartal um rund 12 Prozent über dem Stand von Ende 2021.

Buhl ging von einem anhaltend hohen Inflationsdruck aus. Für die Rohmaterialpreise prognostizierte er zwar im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten eine flache Entwicklung. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres seien die Preise im Durchschnitt aber 15 bis 20 Prozent höher. Und bei den Energiepreisen erwartete er eine weitere Zunahme im laufenden Quartal. Anhaltender Druck besteht auch bei den Personalkosten.

AKTIENKURS: Geberit gehören mit einem Minus seit Jahresbeginn von rund 40 Prozent zu den schwächsten Aktien im SMI im laufenden Jahr. Das Jahrestief wurde erst Ende September markiert.

an/cf

(AWP)