Per 30.04.2023E
(in Mrd Fr.)           AWP-Konsens     30.12.2022A  

Kundenvermögen (AuM)       440                 424   

                                       30.04.2022A 
Nettoneugeld (NNM)         7,5                -2,7  

(in BP)
Bruttomarge                 94                  85 

(in %)                   
Cost/Income-Ratio         63,7                63,0

FOKUS: Julius Bär gilt als Profiteur der heftigen Turbulenzen rund um die Credit Suisse. Beobachter erwarten, dass sich die Situation in den letzten Monaten in einem verstärkten Geldfluss von verunsicherten CS-Kunden zu Julius Bär niedergeschlagen hat. Allerdings dürfte es einige Zeit dauern, bis solche Zuflüsse tatsächlich bei Julius Bär landen - sei es doch nicht so einfach, komplexere Portfolios zu einer anderen Bank zu transferieren, betont die ZKB. Gleichzeitig könnte die Zürcher Privatbank aber auch bei der Suche nach neuen Kundenberaterinnen und -beratern bei der CS fündig geworden sein. Die Bruttomarge wird derweil höher erwartet, hier könnte eine verbesserte Zinsmarge für Aufwind sorgen.

ZIELE: Die mittelfristigen Ziele von Julius Bär für die Periode 2023-2025 sehen eine adjustierte Vorsteuermarge von 28 bis 31 Basispunkten und ein adjustiertes Kosten-Ertragsverhältnis von "unter 64 Prozent" vor. Beim adjustierten Gewinn vor Steuern wird eine jährliche Wachstumsrate von über 10 Prozent angestrebt. Die adjustierte Rendite auf dem Kernkapital (CET1) soll 2022 mindestens 30 Prozent betragen.

Zudem will die Bank bis 2025 Bruttoeinsparungen von bis zu 120 Millionen Franken erzielen, die "linear über den Zyklus 2023 bis 2025" realisiert werden sollen. Erreichen will sie dies durch eine weitere Straffung der geografischen Präsenz, durch Effizienzverbesserungen sowie durch Optimierungen in der Organisation. Die Einsparungen sollen zur Finanzierung von Technologieinvestitionen über rund 400 Millionen Franken von 2023 bis 2025 beitragen, die zum Investitionsbudget hinzukommen.

PRO MEMORIA: Ein im März 2022 gestartetes Aktienrückkaufprogramm hat Julius Bär per Ende Februar 2023 abgeschlossen. Das angestrebte Volumen von 400 Millionen Franken sei erreicht worden. Insgesamt wurden 7,8 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 51,29 Franken je Titel über eine zweite Handelslinie an der Schweizer Börse SIX zurückgekauft. Die Aktien wurden vernichtet.

Julius Bär-Präsident Romeo Lacher erwartet in den kommenden Jahren ein klares Wachstum der Bank: Bis 2030 könnte die Bank durchaus ein Volumen von 1000 Milliarden Franken an Kundenvermögen verwalten, mehr als doppelt so viel wie derzeit, sagte Lacher im April an der Generalversammlung. Das Wachstum solle sowohl organisch als auch mittels "gezielter Akquisitionen" erreicht werden. Grösse sei zwar nicht "an sich" gut, gehe aber mit positiven Skaleneffekten einher.

AKTIENKURS: Die Aktien von Julius Bär sind seit Anfang Jahr um gut 14 Prozent gestiegen, und haben damit mehr zugelegt als der Gesamtmarkt (SPI). Bereits im Vorjahr entwickelten sich die Titel überdurchschnittlich.

Homepage: www.juliusbaer.com

sr/ab/tp/an

(AWP)