Während sich die Geschäfte in Europa und Nordamerika recht gut entwickelt haben dürften, stelle China wegen der strikten Corona-Lockdown-Massnahmen einen echten Bremsklotz dar  für den Dentalimplantate-Hersteller Straumann. Das heisst es etwa bei Vontobel.

Chinesischer Markt stellt Herausforderung dar

Tatsächlich hatte Straumann selbst gewarnt, dass der chinesische Markt auch aus anderen Gründen eine echte Herausforderung für das Unternehmen darstelle.

So dürfte das organische Wachstum in den ersten Monaten regelrecht eingebrochen sein. Allerdings spielten im vergangenen Jahr Nachholeffekte nach der der Covid-19-Pandemie dem Konzern noch stark in die Hände, was denn auch zu dem starken organischen Wachstum geführt hatte. Analysten sind sich einig, dass sich das Wachstum im weiteren Jahresverlauf langsam normalisieren wird.

Straumann stellt weiteres Wachstum in Aussicht

Im Februar hatte Straumann bei der Vorlage der Jahreszahlen weiteres Wachstum in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll demnach im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und die Profitabilität bei 25 Prozent zu liegen kommen.

Gleichzeitig bereitete CEO Guillaume Daniellot Investoren und Analysten darauf vor, dass speziell der chinesische Markt erneut anspruchsvoll sein dürfte. So sei die Umstellung auf eine volumenbasierte Beschaffung (VBP) dort mittlerweile abgeschlossen. "Wir gehen davon aus, dass diese Umstellung in China mit einer erheblichen Preissenkung einhergehen wird, die bei 40 bis 45 Prozent des durchschnittlichen Verkaufspreises liegen wird."

Gleichzeitig dürfte dank der erhöhten Zugänglichkeit des Marktes das Marktvolumen seiner Schätzung nach um etwa 30 Prozent wachsen. "Wenn man dieses Volumenwachstum mit dem signifikanten Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises kombiniert, erwarten wir, dass der gesamte chinesische Markt im Jahr 2023 um 20 bis 30 Prozent zurückgehen wird." Das werde auch an Straumann nicht spurlos vorübergehen.

Straumann lanciert neue digitale Produkte

Straumann selbst hat seit den Jahreszahlen angekündigt, einige neue digitale Produkte auf den Markt zu bringen. Zu den Neuerungen gehören etwa Lösungen für die Implantologie und für die kieferorthopädische Marke ClearCorrect.

Daneben sorgte die Branchenmesse IDS zwischenzeitlich für erhöhte Aufmerksamkeit. Dort sei das Interesse am Weltmarktführer aus Basel und an seinem breitem Produktangebot sei sehr gross gewesen, hiess es dazu von Analystenseite. Dank mehrerer Neuheiten stünden gerade im Geschäft mit tiefpreisigen Zahnimplantaten die Chancen gut für Straumann, weitere Marktanteile zu gewinnen.

In diesem Jahr gehörten die Straumann-Aktien bislang wieder zu den ausgewiesenen Lieblingen der Investoren. Davon zeugt ein Kursplus von gut einem Viertel. Damit hängen sie den am SPI gemessenen Gesamtmarkt (+8,98 Prozent) klar ab. Im Vorjahr hatten die Titel etwa 45 Prozent eingebüsst.

(AWP)