2020E 
(in Mio Fr.)            AWP-Konsens     2019A    

Verdiente Bruttoprämien, 
 Gebühren und Depositen   20'316       23'008         
Betriebsergebnis           1'527        1'651         
Reingewinn                 1'073        1'205         


31.12.2020E
(in Mrd Fr.)            AWP-Konsens    31.12.19A  

Eigenkapital                16,0         16,4         


(in Fr.)                                2019A

Dividende je Aktie         20,30        20,00         

FOKUS: Die Swiss Life dürfte für 2020 ein solides Kennzahlenset vorlegen. Der Rückgang im Geschäftsvolumen ist mit dem Axa-Effekt zu erklären, der die Prämieneinnahmen im Jahr 2019 kräftig in die Höhe getrieben hatte. Axa bietet seit Anfang 2019 in der beruflichen Vorsorge keine Vollversicherungen mehr an, wovon Branchenprimus Swiss Life besonders profitiert hatte.

Derweil halten sich negative Einflüsse der Coronakrise für Swiss Life in Grenzen. ZKB-Analyst Georg Marti geht davon aus, dass die anhaltend tiefen Zinsen weiterhin Druck auf die Anlageseite ausüben dürften und das allgemein schwierige Wirtschaftsumfeld etwas auf die Nachfrage nach Vorsorgelösungen gedrückt hat.

Die während der Corona-Pandemie gestiegenen Sterblichkeitsraten würden für Swiss Life aber keine massgeblichen Zusatzaufwendungen auslösen, so der ZKB-Analyst weiter. Denn die Gruppe sei in den von höheren Todesfallzahlen stark betroffenen Märkte USA und Grossbritannien nicht oder nur in geringem Ausmass vertreten.

ZIELE: Swiss Life orientiert sich an den für die Strategieperiode 2019 bis 2021 gesetzten Ziele. Demnach soll das gebührenbasierte Geschäft bis Ende 2021 600 bis 650 Millionen Franken zum operativen Ergebnis der Gruppe beisteuern. Im Jahr 2019 waren es 553 Millionen.

In der Vermögensverwaltung mit Drittkunden wie Pensionskassen, Banken etc. (TPAM) werden verwaltete Vermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Franken angestrebt (Ende Sept: 86,7 Mrd). Zudem wird bei der Eigenkapitalrendite langfristig der Bereich von 8 bis 10 Prozent anvisiert.

PRO MEMORIA: Swiss Life setzt den vor Jahren eingeschlagenen Weg konsequent fort: Die Gruppe baut vor allem das weniger kapitalintensive Kommissionsgeschäft aus und legt den Fokus auf eine solide Bilanz. Und die Anleger sollen am Erfolg angemessen partizipieren.

In den ersten neun Monaten 2020 stiegen die Gebühreneinnahmen um 6 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken. Die Fees werden in der Finanzberatung oder mit dem Verkauf fondsgebundener Versicherungsprodukte erwirtschaftet. Allein im Asset Management betrug das Plus 10 Prozent.

Die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft brachen um 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Franken ein. Das überraschte nicht, schliesslich hatte dieser Bereich im vergangenen Jahr stark vom Abschied des Konkurrenten Axa aus der BVG-Vollversicherung profitiert.

Im November kündigte Swiss Life darüber hinaus an, das im März auf Empfehlung der Finanzmarktaufsicht (Finma) aufgrund der Corona-Unsicherheiten vorübergehend auf Eis gelegte Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 400 Millionen Franken Anfang Januar wieder aufzunehmen.

Als grosser Immobilieninvestor sah CFO Matthias Aellig die Swiss Life trotz Coronakrise gut aufgestellt. Das Portfolio sei gut diversifiziert und die Leerstandsquote mit 3,9 Prozent weiterhin tief. Die Basis des knapp 37 Milliarden schweren Portfolios bilden mit 44 Prozent die sich in der Krise solide entwickelnden Wohnliegenschaften.

Einen Wechsel gibt es an der Spitze der französischen Einheit: Per Anfang März löst Tanguy Polet den langjährigen Frankreich-Chef Charles Relecom ab, der in den Verwaltungsrat der Einheit wechselt. Polet ist seit Jahren Teil der Geschäftsleitung in Frankreich.

AKTIENKURS: An der Börse haben die Swiss Life-Aktien seit Jahresbeginn zugelegt. Die solide Geschäftsentwicklung und die Aussicht auf hohe Ausschüttungen liessen den Kurs zuletzt bis auf 460 Franken ansteigen, nachdem die Titel Anfang November nur etwas mehr als 300 Franken gekostet hatten.

Hompage: www.swisslife.com

jg/mk

(AWP)