Q1 2022E (in Mio USD) AWP-Konsens Q1 2021A Umsatz: 222,5 209,4 - Lizenzen Software 82,9 71,8 - Maintenance 101,8 97,2 - Services 37,6 40,4 EBIT 60,5 56,9 - Marge (in %) 27,2 27,2 (in USD) EPS 0,66 0,58 alle Zahlen non-IFRS
FOKUS: Die Analysten gehen für den Start ins Jahr von einem Wachstum aus, wenn auch von einem weniger ausgeprägten als die Guidance von Temenos für das Gesamtjahr vorgibt. Dabei ist die Vergleichsbasis vom Vorjahr relativ hoch mit einem damals starken Umsatz bei den Lizenzen.
Im ersten Quartal wird das Lizenzgeschäft ohne die Software-Abos in der Cloud - im Fachjargon "Software as a Service" (SaaS) - erstmals in traditionelle Lizenzen und in Subskriptionslizenzen unterteilt. Temenos hatte angekündigt, den Vertrieb ab diesem Jahr auf ein Abo-Modell umstellen zu wollen. Für "On-Premise"-Lizenzen (Software wird auf eigenen Servern in den eigenen Räumlichkeiten gehostet) und Wartung werden seit Januar 2022 standardmässig Fünfjahresverträge verkauft, auch bei Verlängerungen.
Das Wachstum der Softwarelizenzen dürfte im ersten Quartal 2022 insgesamt hauptsächlich auf SaaS-Einnahmen zurückzuführen sein, während die traditionellen Softwarelizenzen durch das Risiko von Lockdowns und Reisebeschränkungen noch etwas gebremst würden, heisst es im Kommentar von Research Partners. Zusätzliche Verträge unter dem neuen Modell bereits im ersten Quartal hält der zuständige Analyst für unwahrscheinlich.
Beim Ergebnis unterm Strich sei der grösste Gegenwind für den Bankensoftware-Hersteller die Lohnentwicklung, heisst es am Markt. Die Analysten gehen von einem eher stabilen bis allenfalls leicht besseren EBIT und Gewinn aus.
Derweil hat Temenos kein finanzielles Engagement in der Ukraine und ein nur unwesentliches Engagement in Russland. Osteuropa mache nur einen sehr kleinen Teil des weltweiten Geschäfts aus, hatte das Unternehmen Anfang März kommuniziert.
ZIELE: Für das laufende Geschäftsjahr 2022 rechnet Temenos mit einem Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent (Non-IFRS und zu konstanten Wechselkursen). Dabei sollen die Software-Lizenzeinnahmen um 16 bis 18 Prozent steigen und der wiederkehrende Umsatz um 18 bis 20 Prozent. Der EBIT dürfte der Prognose zufolge 9 bis 11 Prozent höher zu liegen kommen.
Mittelfristig bis 2025 peilt die Gesellschaft im Durchschnitt ein Umsatzwachstum von jährlich mindestens 10 bis 15 Prozent an. Die Software-Lizenzeinnahmen sollen zwischen 15 und 20 Prozent wachsen und der wiederkehrende Umsatz jährlich um gar 20 bis 25 Prozent - wegen des neuen Verkaufsmodells. Absolut soll der Anteil der wiederkehrenden Einnahmen in dem Zeitraum auf 1,3 Milliarden steigen und 85 Prozent oder mehr des Gesamtumsatzes ausmachen.
Die EBIT-Marge wird bis 2025 bei rund 41 Prozent gesehen. Der freie Cashflow soll bis 2026 um 10 bis 15 Prozent wachsen und in dem Jahr 600 Millionen US-Dollar überschreiten.
Bei den Non-IFRS-Werten werden unter anderem Kosten für aktienbasierte Vergütungsprogramme herausgerechnet.
PRO MEMORIA: In den vergangenen Wochen, seit der Vorlage der Jahreszahlen 2021 im Februar, hat Temenos verschiedene neue Kunden und Aufträge vermeldet. So etwa von Banken, Versicherern oder anderen Marktteilnehmern aus Spanien, den Niederlanden, Luxemburg, den USA, Südamerika, Afrika oder Pakistan.
AKTIENKURS: Temenos kosten derzeit etwas über 90 Franken je Aktie. Der Kurs konnte sich nicht wirklich vom Absturz nach dem Ausbruch der Coronapandemie erholen. 2021 schloss die Aktie mit einem Plus von knapp 2 Prozent und seit Anfang 2022 steht ein Minus von über 25 Prozent zu Buche.
Homepage: www.temenos.com
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(AWP)