Da der Konzern die Rechnungslegung im 2023 gemäss den Regeln nach IFRS 17 neu aufstellt, verzichten Analysten auf Schätzungen. Die Kennzahlen würden leicht anders dargestellt und es werde Abweichungen zu den Zahlen aus den vergangenen Jahren geben, schreibt Georg Marti von der ZKB. Er rechnet aber nicht mit umfangreichen Abweichungen.

Noch gebe es zur Bewertung der Zahlen nach IFRS 17 keine Erfahrungen, hält Simon Fössmeier von der Bank Vontobel fest. Bei der Zurich geht er davon aus, dass sich beispielsweise der Reingewinn nach IFRS 17 nicht wesentlich vom Vergleichswert nach den bisherigen Vorschriften unterscheiden wird.

Zurich selbst hatte vergangenen September über die IFRS-Umstellungen orientiert. Das Management rechnet dabei nur mit begrenzten Auswirkungen auf das Gruppenergebnis, während bei den Mittelflüssen, der Dividendenpolitik und der Quote zum Schweizer Solvenztest (SST) gar keine Einflüsse zu erwarten.

Weiteres Wachstum erwartet

Mit Blick auf das Geschäftsvolumen in der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) berichtet Zurich neuerdings über die Kennzahl Insurance Income anstatt wie bis anhin über die Bruttoprämieneinnahmen. Diese Zahlen stehen im Quartals-Update im Zentrum.

Die P&C-Sparte profitiere weiterhin von der vorteilhaften Preisentwicklung, heisst es bei der ZKB. Insbesondere in der Kommerzversicherung könne der Konzern Preiserhöhungen durchsetzen. Mit Verbesserungen rechnet Marti auch im europäischen Retail- und KMU-Geschäft. Und auch beim US-Partner Farmers sei mit positiven Pricing-Effekten zu rechnen.

Bei den Eigenmitteln erwartet sowohl Marti als auch der Vontobel-Experte Fössmeier weiterhin sehr gute Zahlen mit einer nach wie vor hohen SST-Solvenzquote. Diese erreicht Ende 2022 hohe 267 Prozent. Die leicht rückläufigen Zinsen in diesem Jahr hätten die Quote nicht allzu stark geschmälert, so Marti.

Hohe Rendite angestrebt

Am Investorentag im November hat Zurich die Ziele für die nächste drei Jahre kommuniziert, die auf Basis der neuen Regeln gelten. Bis 2025 wird eine Eigenkapitalrendite zum Betriebsgewinn von 20 Prozent angestrebt nach zuvor 14 Prozent und mehr. Um den IFRS-Effekt bereinigt starte der Konzern mit einer Rendite von geschätzt 18 Prozent, hiess es.

Nebst dem Renditeziel hat Zurich auch jenes zum Gewinnwachstum erhöht. Neu wird jährlich mit einem Zuwachs des Gewinns je Aktie von mindestens 8 Prozent nach bislang 5 Prozent gerechnet. Die Aktionäre sollen vom jeweiligen Jahresgewinn rund 75 Prozent als Dividende ausbezahlt erhalten.

Im ersten Quartal gab es vonseiten der Zurich kaum News. Der Konzern gab Anfang April den Austritt aus der internationalen Klimaschutzinitiative "Net-Zero Insurance Alliance" bekannt. In der Woche davor hatte bereits der Rückversicherer Munich Re der Initiative den Rücken gekehrt. Zurich betonte aber, dass die gesetzten Nachhaltigkeitsambitionen weiter verfolgt und der Netto-Null-Übergang vorangetrieben werden.

Die Zurich-Aktie hat seit Jahresbeginn leicht an Wert verloren und notiert bei gut 430 Franken. Mitte März war der Kurs allerdings im Zuge der Bankenkrise bis auf rund 400 Franken abgerutscht.

mk/ab

(AWP)