Am Montag, als die britische Währung zeitweise um mehr als fünf Prozent auf ein Rekordtief von 1,0382 Dollar abstürzte, hätten die Käufe der Cyber-Devise in Pfund einen Höchstwert von umgerechnet 943 Millionen Euro erreicht, teilte der Branchendienst Kaiko Research am Donnerstag mit. Bislang habe der Tagesdurchschnitt bei 60 Millionen Euro gelegen.

"Es gibt einen direkten Zusammenhang mit dem Anstieg des Volumens der Bitcoin-Käufe und politischer/geldpolitischer Instabilität", sagte James Butterfill, Chef-Analyst des auf Kryptowerte spezialisierten Vermögensverwalters CoinShares. Ähnliches habe man zum Beispiel beim russischen Einmarsch in die Ukraine beobachten können, als verstärkt russische Rubel und ukrainische Hrywnja in Bitcoin & Co getauscht worden seien.

Am vergangenen Freitag hatte die neue britische Regierung ein Paket mit Steuersenkungen und Entlastungen für Verbraucher vorgestellt. Experten befürchten, dass diese Massnahmen die hohe Inflation zusätzlich befeuern. Ausserdem äusserten sie sich besorgt über die steigende Verschuldung des Vereinigten Königreichs. Daraufhin geriet das Pfund unter Verkaufsdruck, der sich am Montag beschleunigte und ihm den grössten Kursrutsch seit dem Brexit-Referendum 2016 einbrockte. Am Dienstag markierte Bitcoin mit 18.960,36 Pfund ein Zwei-Wochen-Hoch zur britischen Währung.

(Reuters)