Der MDax der mittelgrossen Unternehmen knickte um 2,61 Prozent auf 26 281,83 Zähler ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,7 Prozent.

Am Aktienmarkt wirft das an diesem Donnerstag beginnende Notenbanktreffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming seine Schatten voraus. Anleger spekulieren, dass die US-Notenbank Fed weiter einen strikten Straffungskurs verfolgen dürfte, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Entsprechend trennten sich die Investoren von als riskant angesehenen Anlagen. Im Falle eines erneuten deutlichen Zinsschritts der Fed von 0,75 Prozentpunkte würden Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weiter an Attraktivität verlieren.

"Fed-Chef Jerome Powell sollte zunächst einmal alles daran setzen, seine Prognosen dieses Mal etwas treffsicherer zu gestalten", schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus RoboMarkets. Genau vor einem Jahr sei Powell an gleicher Stelle noch davon ausgegangen, dass sich der beginnende Inflationsschub "wahrscheinlich als vorübergehend erweisen" werde.

Hierzulande im Blick stand der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius wegen der Ablösung von Konzernchef Stephan Sturm. Der Aufsichtsrat bestellte am Freitagabend den bislang für die Medizintochter Kabi verantwortlichen Vorstand Michael Sen zum 1. Oktober zum Nachfolger. Am Markt hiess es, es handele sich um einen von Anlegern erhofften Schritt angesichts des Aktien-Kurses, der mittlerweile auf das niedrigste Niveau seit 2012 gesunken ist. Die Papiere von Fresenius schnellten an der Dax-Spitze um fast sechs Prozent in die Höhe. Im Kielwasser dessen erholten sich die Anteilsscheine der Tochter Fresenius Medical Care um knapp ein Prozent.

Am Index-Ende büssten die Aktien des Kunststoffkonzerns Covestro 5,6 Prozent ein. Das Konjunkturumfeld mahne zur Vorsicht, schrieb Analystin Isha Sharma von der Investmentbank Stifel.

Im MDax hielten die Papiere von Uniper mit einem Minus von fast neun Prozent die rote Laterne. Die weiter anziehenden Gaspreise erhöhen den Druck auf den Energiekonzern. Am Markt wurde der neue Höhenflug bei den Gaspreisen mit einer erneuten Unterbrechung der russischen Gaslieferungen nach Europa durch die Pipeline Nord Stream 1 erklärt.

Abseits der grossen Indizes litten die Anteilsscheine von Borussia Dortmund unter Gewinnmitnahmen und brachen um fast zwölf Prozent ein. Seit Mitte Juli hatten sich die Aktien bis zur Vorwoche im Zuge des guten Bundesliga-Starts mit zwei Siegen in der Spitze um mehr als ein Viertel erholt. Am Samstag kam aber am dritten Spieltag der sportliche Rückschlag mit einer Heimniederlage gegen den Wiederaufsteiger Werder Bremen, der das Spiel in den Schlussminuten drehte./la/jha/

(AWP)