Ruhiger Jahresausklang an der Schweizer Börse. Der SMI notierte um 0,3 Prozent niedriger mit 9381 Punkten. Damit steuert der Leitindex nach zwei schwächeren Jahren auf ein erfreuliches Ergebnis zu. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Kurszuwachs rund 14 Prozent.

Für einen neuen Rekord reichte es aber nicht ganz. Mit einem Jahreshoch von 9469 Punkten erreichte der SMI vor gut einer Woche nur den höchsten Stand seit August 2015 und blieb damit rund 80 Punkte unter dem Höchststand von Juni 2007. Der breite SPI erreichte zwar auf 10'827 Zählern einen Rekord, notierte am Freitag aber mit 10'752 Punkten ebenfalls darunter.

"Die Anleger sind meist zufrieden mit der Performance", sagte ein Börsianer. Daher hätten sich viele schon vor Weihnachten in die Ferien verabschiedet.

Von den 20 Standardwerten schwächten sich am Freitag zwölf ab und sechs legten zu. Die Kursänderungen waren gering. Die Aktien von Lonza stiegen dank einer Kurszielerhöhung durch JP Morgan um 0,2 Prozent. Der Pharmazulieferer Lonza führt zusammen mit Sika die Jahresrangliste der Bluechips mit einem Plus von rund 60 Prozent an. Beide Papiere sind 2017 in den SMI aufgestiegen.

Dahinter folgen mit einem Kurszuwachs von rund 30 Prozent die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch, die von einer Erholung in den wichtigen Märkten China und Hongkong profitierten.

Auch der Vermögensverwalter Julius Bär rückte 2017 um rund 30 Prozent vor. Dagegen hinkten die Grossbanken Credit Suisse und UBS mit einem Plus von 23 und 13 Prozent 2017 hinterher.

Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB, der Inspektionsfirma SGS und des Aroma- und Duftstoffherstellers Givaudan verbuchten ein Plus von rund einem Fünftel.

Die schwächste Performance 2017 verzeichneten die Aktien von Swiss Re, die um gut fünf Prozent sanken. Auch Branchennachbar Zurich entwickelte sich mit plus sechs Prozent eher enttäuschend. "Die beiden Aktien dürften spätestens im Frühjahr, wenn die Dividendensaison beginnt, bei den Anlegern wieder mehr Anklang finden", sagte ein Händler. Die Versicherer haben in den vergangenen Jahren die Anleger stets mit überdurchschnittlichen Dividenden verwöhnt.

Die als krisenresistent geltenden Schwergewichte waren am letzten Tag schwächer. Mit einem Kursplus von gut zehn und sechs Prozent hinken die Pharmariesen Novartis und Roche dem Markt 2017 hinterher. Der Lebensmitteltitel Nestle hat im Rahmen des Gesamtmarktes rund 14 Prozent gewonnen. Diese drei Titel machen mehr als die Hälfte der SMI-Marktkapitalisierung aus.

Am schlechtesten abgeschnitten haben 2017 die Aktien des Telefonsoftwareherstellers Myriad mit minus 70 Prozent. Dahinter folgen Aktien der Biotechnologiefirmen Newron und Santhera mit einem Einbruch von mehr als 40 Prozent.

Die Aktie des Spezialchipherstellers AMS ist mit einem Kursgewinn von mehr als 200 Prozent mit Abstand die am stärksten gestiegene Schweizer Aktie. Dahinter folgen mit dem Solarzulieferer Meyer Burger und dem Isolationsspezialisten Von Roll zwei Technologiefirmen sowie die Schweizerische Nationalbank, deren Aktien sich mehr als verdoppelt haben.

Die Papiere des Pharmazulieferers Bachem und der Immobilienfirma Peach Property profitierten auch am letzten Tag von Anschlusskäufen nach dem starken Jahr und stiegen zwei Prozent.

(Reuters)