38,5 Prozent der befragten Bankenchefs reagierten auf die Coronakrise mit einer "Beschleunigung digitaler Entwicklungen und Anwendungen", wie aus einer am Dienstag vorgestellten Umfrage von Zern & Partner hervorging. 31 CEO und Geschäftsleiter regional aktiver Banken und Finanzinstitute hatten ihre Einschätzung geliefert.
Notfallpläne griffen
Ein Grossteil der Institute hatte zudem das Gefühl, dass ihr Risikomanagement, ihre Notfallpläne oder ähnliches für eine solche Krise hinreichend waren. Insgesamt 85 Prozent der Befragten gaben an, "gut bis sehr gut" auf die Pandemie vorbereitet gewesen zu sein.
Daher gaben auch zwei Drittel der Teilnehmer an, im Nachhinein - seit Ausbruch der Pandemie - nur geringfügige Anpassungen mit Blick auf das Risikomanagement gemacht zu haben, knapp ein Drittel Prozent machten "teilweise" Anpassungen und wenige gar keine.
Unter den Teilnehmern waren 27 Regionalbanken, eine Kantonalbank sowie drei sonstige regional aktive Finanzinstitute, wobei der Grossteil eine Bilanzsumme von 0,5 Milliarden Franken bis 2,5 Milliarden aufweist. Im Durchschnitt haben alle 31 Institute 103 Mitarbeitende.
Konjunkturschwäche macht Sorge
Die grösste Sorge der Banken bleibt die Zinsmarge, die bei der Frage nach den grössten Herausforderungen "schon immer an erster Stelle" stand. Die Umfrage wurde in diesem Jahr zum siebten Mal durchgeführt.
"Trotz aller Bemühungen, mehr zinsindifferentes Geschäft zu entwickeln, ist und bleibt doch das Kreditgeschäft die Kernaktivität der Umfrage-Teilnehmer", heisst es im Kommentar zur Umfrage. 92 Prozent rechnen mit einer Verengung der Zinsmarge in den nächsten drei Jahren, der Rest mit keiner Änderung. Mit einer Ausweitung rechnet wie schon 2019 keiner der Bankchefs.
Insgesamt sehen die Finanzinstitute wenig Wachstumspotential. Weitere Sorgen sind die nötigen Kosten für IT-Investitionen, angesichts der Coronakrise insbesondere auch die Konjunkturschwäche, eine zunehmende Regulierung sowie ein stärkerer Wettbewerb durch andere Banken sowie durch Nicht-Banken.
Mit Blick auf das Personal planen die meisten (41 Prozent) keine grösseren Änderungen. 26 Prozent erwarten bis 2022/23 einen Rückgang der Mitarbeiterzahl um bis zu 10 Prozent, ein Drittel jedoch eine Zunahme um bis zu 10 Prozent.
ys/tt
(AWP)