Die Entwicklung fiel im März fast durchweg schwach aus. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland kamen deutlich weniger Bestellungen. Investitions- und Vorleistungsgüter wurden erheblich weniger bestellt als noch im Februar. Allein die Nachfrage nach Konsumgütern stieg etwas an. Da sich die Auftragslage im Januar und Februar jedoch günstiger entwickelte, steht für das gesamte erste Quartal unter dem Strich ein leichter Auftragszuwachs knapp über Stagnation.
Das Bundeswirtschaftsministerium relativierte die schwachen März-Zahlen. "Die Auftragseingänge zeigten sich zuletzt sehr volatil", hiess es in einer Erklärung. Wichtige Stimmungsindikatoren befänden sich im Aufwärtstrend. "Nach dem schwachen Schlussquartal 2022 und dem volatilen Auftakt 2023 ist für den weiteren Jahresverlauf weiterhin eine konjunkturelle Erholung zu erwarten."
Weniger zuversichtlich kommentierten Bankvolkswirte die Zahlen. Der Reigen an schwachen Daten setze sich fort, erklärte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Die Einzelhandelsumsätze als auch die Exporte enttäuschten bereits im März - und zwar deutlich." Dies zeige einmal mehr, dass es um die wirtschaftliche Entwicklung nicht gut bestellt sei.
Ähnlich äusserte sich Konjunkturexperte Ralph Solveen von der Commerzbank. "Offensichtlich leidet die deutsche Industrie mehr und mehr unter den weltweiten Zinserhöhungen, die die Konjunktur zunehmend bremsen", heisst es in einem Kommentar. "Die Risiken einer Rezession in Deutschland steigen."/bgf/la/stk
(AWP)