Mit dem minimalen Anstieg fiel die Teuerung so niedrig aus wie seit Februar 2021 nicht mehr. Die Kernrate der Teuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, verharrte auf dem Vormonatswert von 0,7 Prozent.

Auch auf der vorgelagerten Preisstufe deutet die Entwicklung nach unten. Die Erzeugerpreise sanken im April zum Vorjahresmonat um 3,6 Prozent. Der Rückgang war stärker als im Vormonat und als von Analysten erwartet. Die Produzentenpreise bilden die Preisentwicklung auf Herstellerebene ab. Sie fliessen mit zeitlicher Verzögerung in die Preisbildung auf Verbraucherebene ein.

Die schwache Inflationsentwicklung gibt der chinesischen Zentralbank Spielraum, die Wirtschaftsentwicklung mit einer lockeren Geldpolitik zu unterstützen. Zwar hat sich die Konjunktur der zweitgrössten Volkswirtschaft zuletzt wieder etwas belebt. Das Land hat aber unter eine Vielzahl struktureller Probleme wie einen aufgeheizten Immobilienmarkt oder eine hohe Verschuldung der Lokalregierungen. Die Preisentwicklung in China hebt sich von vielen anderen Ländern ab, die unter einer hohen Inflation leiden./zb/bgf/stk

(AWP)