Die hohe Inflation und Unsicherheit mit Blick auf den Ukrainekrieg lasteten im vierten Quartal zwar auf der Wirtschaft, schrieben die Bundesbank-Ökonomen. Die Lage an den Energiemärkten habe sich im Vergleich zum Sommer aber merklich entspannt. Die Lieferengpässe in der Industrie und am Bau hätten an Gewicht verloren. Zudem sollen staatliche Entlastungspakete wie die Strom- und Gaspreisbremse die Folgen der hohen Energiepreise für private Haushalte und Unternehmen abmildern.

Im Dezember hatte die einmalige Übernahme der Abschlagszahlung für Gas- und Fernwärmekunden durch den Staat die Inflation auf hohem Niveau bereits gedämpft. Die Teuerungsrate sank auf 8,6 Prozent. Im November waren noch 10 Prozent und im Oktober 10,4 Prozent erreicht worden. "Ab Januar 2023 sollen zwar bereits die Gas- und die Strompreisbremse in der amtlichen Preismessung berücksichtigt werden. Diese dürften die Inflationsrate aber weniger stark dämpfen als zuvor die Soforthilfe Dezember", hiess es im Bundesbank-Monatsbericht.

Im Schnitt des vergangenen Jahres stiegen die Verbraucherpreise um 7,9 Prozent. Die Inflationsrate erreichte damit den höchsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik. Die deutsche Wirtschaft übertraf trotz aller Belastungen 2022 aber erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent. Die Bundesbank rechnete zuletzt in ihrer im Dezember vorgelegten Prognose im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent./mar/DP/bgf/

(AWP)