Analysten wurden von der Entwicklung beim Auftragseingang überrascht. Sie hatten für Februar zwar mit einem weiteren Anstieg gerechnet, waren aber nur von einem leichten Zuwachs um 0,3 Prozent ausgegangen. Allerdings war der Anstieg im Januar nicht so stark wie bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt hat den Zuwachs im Monatsvergleich nach unten revidiert, von zuvor 1,0 Prozent auf nur noch 0,5 Prozent.

"Die Auftragseingänge befinden sich in vielen Branchen der deutschen Industrie weiter auf Erholungskurs", hiess es weiter in der Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums. Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang ebenfalls besser als erwartet aus. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt einen Rückgang um 5,7 Prozent, während Analysten ein Minus von 9,3 Prozent erwartet hatten.

Im Februar seien die Inlandsaufträge im Monatsvergleich um 5,6 Prozent gestiegen, wie es weiter in der Mitteilung hiess. Die Auslandsaufträge erhöhten sich um 4,2 Prozent. Das Bundesamt wies darauf hin, dass zur positiven Entwicklung des Auftragseingangs massgeblich Grossaufträge beigetragen haben. Ohne Berücksichtigung der Grossaufträge bezifferte das Wirtschaftsministerium den Anstieg beim Auftragseingang auf 1,2 Prozent.

In den einzelnen Bereichen der Industrie zeigte sich hingegen eine unterschiedliche Entwicklung. Zwar kam es in der Autoindustrie und der Metallerzeugung zu erneuten Zuwächsen und auch Bereiche wie Maschinenbau oder chemische Industrie verzeichneten mehr Aufträge. Allerdings waren die Bestellungen in der Pharmaindustrie noch immer rückläufig.

"Selbst wenn man die Grossaufträge ausklammert, war das immer noch ein ordentliches Ergebnis", kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg die Daten zum Auftragseingang. Er sprach von einer "kräftige Auftragsspritze" für die deutsche Konjunktur.

Auch Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank sprach von einer positiven Überraschung aus der deutschen Industrie. Für die weitere Entwicklung zeigte er sich aber weiter skeptisch. Es sei zu früh, von einer Wende nach oben zu sprechen. "Dies dürfte kaum der Beginn einer längerfristigen Belebung der Konjunktur sein", sagte Solveen./jkr/la/stk

(AWP)