"Gerade die einkommensschwächeren Haushalte schränken ihren Mode- und Schuhkonsum derzeit ein", sagte Jacobs. Weniger anfällig seien die gehobene Mitte und das Premiumsegment im Handel. Doch auch dort sitze das Geld nicht mehr ganz so locker. Insgesamt lagen die Umsätze im stationären Schuhhandel Jacobs zufolge im ersten Halbjahr 2022 immer noch etwa 10 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

Der Online-Verkauf von Schuhen, der Ende 2021 einen Marktanteil von 41 Prozent erreichte, konnte im ersten Halbjahr nicht an das vom Lockdown geprägte hohe Vorjahresniveau anschliessen. Selbst die grossen Online-Pure-Player hätten überwiegend und zum Teil erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte Erlöseinbussen hinnehmen müssen. Es werde wieder mehr in den Geschäften gekauft, sagte Jacobs. Nach Schätzungen des BTE ging 2021 die Zahl der stationären Schuhhändler um 6 Prozent auf rund 3000 Unternehmen mit 11 000 Filialen zurück.

Die deutschen Schuhhersteller steigerten in den ersten sechs Monaten nach Angaben des Branchenverbandes HDS/L ihren Umsatz um 11,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigen in der Schuhindustrie lag mit rund 15 750 um 7,7 Prozent über dem Vorjahresniveau./rea/DP/mis

(AWP)