Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie sank im August 2022 um 1,6 Punkte auf 56,4 Punkte, wie die Credit Suisse am Donnerstag mitteilte. Der Abwärtstrend der Vormonate setzte sich damit fort.
Besser ist die Stimmung hingegen im Dienstleistungssektor. Der PMI stieg hier überraschend um 1,7 Zähler auf 56,9 Punkte.
Ökonomen hatten mit Werten zwischen 55,0 und 57,2 Punkten (Industrie) und zwischen 53,0 und 55,0 Punkten (Dienstleistungen) gerechnet.
Beide Indizes liegen somit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die künftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Die Credit Suisse berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.
Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Coronakrise war der Industrie-Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt, jener für den Dienstleistungssektor sogar bis auf 21,4 Punkte.
Liefersituation entspannt sich
Im Gegensatz zur Eurozone konnte sich der Industrie-PMI in der Wachstumszone halten. Leicht gebremst werde die Industrie durch das schwierige internationale Umfeld. Negativ wirkten sich auch leicht gestiegene Preise aus. Vor allem höhere Einkaufspreise für Energie, insbesondere Strom, schlugen hier negativ zu Buche.
Personalabbau ist laut der Erhebung aktuell nur für 7 Prozent der befragen Unternehmen ein Thema. 23 Prozent stellen sogar neue Mitarbeitende ein.
Eine leichte Entspannung gab es auch bei der Liefersituation. Nur noch ein Fünftel der Unternehmen vermeldeten längere Lieferzeiten. Bei 70 Prozent habe sich die Situation nicht verändert. Dies ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Jahresanfang, als noch bis zu zwei Drittel der Firmen länger warten mussten.
Dienstleistungen
Der Anstieg des PMI Dienstleistungen deutet auf eine weitere Erholung hin, heisst es weiter. So hätte sich die Neuaufträge und auch die Geschäftstätigkeit erhöht.
Auch bei den Dienstleistungen melden nur 7 Prozent der Firmen einen Stellenabbau. Der Wert der neu einstellenden Unternehmen ist mit 15 Prozent aber deutlich geringer als in der Industrie.
Höhere Energiepreise drücken auch die Stimmung im Dienstleistungssektor. So sind etwa die Indikatoren für Einkaufspreise und Verkaufspreise etwas angestiegen, nachdem sie in den Vormonaten noch kräftig gefallen waren.
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(AWP)