Die Kerninflation, also die Preisentwicklung ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie oder Lebensmittel, fiel hingegen weiter zurück. Sie sank von 0,9 auf 0,7 Prozent. Ökonomen sehen die Kernrate meist als verlässlichere Richtschnur für die Entwicklung an.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise insgesamt im April um 0,6 Prozent. Hier wurde eine erste Schätzung bestätigt.
Den bei weitem stärksten Preisanstieg verzeichnete im April Energie mit einem Zuwachs zum Vorjahresmonat um 10,4 Prozent. Dies ist auch eine Folge des drastischen Preiseinbruchs der Rohölpreise während der ersten Corona-Welle vor einem Jahr. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich im April weniger stark als im März. Die Preisanstiege von Dienstleistungen und industriell gefertigten Waren waren unterdurchschnittlich.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) beträgt mittelfristig knapp zwei Prozent und rückt zunehmend in Reichweite. Analysten gehen davon aus, dass es in den kommenden Monaten merklich übertroffen wird. Die EZB hat jedoch bereits angekündigt, ihre Geldpolitik wegen des Preisanstiegs zunächst nicht ändern zu wollen. Sie betrachtet den stärkeren Preisauftrieb als temporäres Phänomen./jsl/bgf/jha/
(AWP)