Die Notenbank hatte zuletzt Mitte März den Leitzins erneut um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Allerdings hatte sie das weitere Vorgehen angesichts der jüngsten Finanzmarktturbulenzen offen gelassen.

Zuletzt hatte sich die Inflation im Euroraum deutlich abgeschwächt. Im März war die Inflationsrate auf 6,9 Prozent gesunken, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Februar hatte die Rate noch bei 8,5 Prozent gelegen. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an, bei der sie die Stabilität der Preise als gewährleistet ansieht.

Die Kerninflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg im März allerdings auf 5,7 Prozent. Das ist ein Rekordniveau. Nach Einschätzung von Villeroy de Galhau besteht die Gefahr, dass die Inflation "hartnäckiger ist". Der Notenbanker wies in dem Interview auf die Bedeutung der Kerninflation hin. "Wir werden den Kampf gegen die Inflation erst dann gewonnen haben, wenn wir auch diese Kerninflation angegangen sind."/jkr/jsl/he

(AWP)