Davos Klosters etwa weist in den ersten drei Monaten der Saison bei den Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von ganzen 18 Prozent aus. "Wir sind damit wieder auf demselben Niveau, wie vor den Corona-Jahren", erklärte die Medienstelle der Destination gegenüber Keystone-SDA.

St. Moritz konnte gemäss der Oberengadiner Tourismusorganisation im Dezember gar einen Rekord bei den Logiernächten verbuchen und auch im Januar ein Plus erzielen. Für die Sportferienzeit im Februar kann der Ferienort noch keine Zahlen vorweisen.

Im Gegensatz zu St. Moritz berichtet Flims Laax Falera von einem wegen fehlenden Schnees "schwächeren Saisonstart". Kompensiert wurde das durch ein gutes Geschäft während der Weihnachtferien und der Sportferien. "Insgesamt ist die Auslastung in den Hotels bis Ende Februar mit einem guten bis sehr guten Winter vergleichbar", hiess es bei der Medienstelle Laax.

Sehr gute Aussichten

Die Aussichten in der Bündner Hotellerie für die ganze Wintersaison würden über denen des bereits sehr starken Vorwinters liegen, erklärte der Branchenverband Hotellerie Suisse Graubünden auf Anfrage. "Es sieht wieder nach einem sehr guten Winter und sehr guten Sportferien aus", sagte Geschäftsführer Jürg Domenig.

In Flims Laax Falera liegen für die kommenden zwei Monate Buchungen auf dem Niveau des Mehrjahresschnittes vor. "Die Geschäftsentwicklung für diese Monate hängt vom weiteren Verlauf der Schneeverhältnisse ab", schrieb die Medienstelle. St. Moritz erwartet, die Saison "mit einem sehr erfreulichen Ergebnis" abzuschliessen. Und Davos Kloster rechnet mit einem Abschluss auf Vor-Corona-Niveau.

Die Nationalitätenvielfalt unter den Gästen hat sich nach der Corona-Pandemie wieder angeglichen, wie aus Laax zu vernehmen war. Auch würden die Besucher wieder längerfristiger planen, als zu Corona-Zeiten.

In Davos Klosters hat der internationale Markt, insbesondere der asiatische, stark angezogen. Die Destination verbuchte bei den ausländischen Besuchern ein grosses Plus von 38 Prozent. St. Moritz konnte bei Gästen aus Südostasien, den USA, Deutschland und Italien zulegen.

Kleine Gebiete ohne Schnee

Im Gegensatz zu den grossen Wintersportgebieten verlief der Winter für viele kleine Gebiete ohne künstliche Beschneiung überaus schwierig. Einige, wie Tschiertschen im Schanfigg oder Brambrüesch in Chur, starteten wegen Schneemangels mit grosser Verspätung in die Schneesportsaison und mussten die Pisten auch schon wieder schliessen.

Andere wie Splügen-Tambo kamen zwar durch die Weihnachtswoche, mussten aber danach wegen zu warmer Temperaturen vorübergehend dicht machen. Sarn-Heinzenberg wiederum beendet die Wintersaison vorzeitig am 27. Februar. Zahlen zu den finanziellen Auswirkungen der Schliessungen liegen noch keine vor.

Unterschiedliche Auswirkung der Energiepreise

Eine andere Herausforderung für den Tourismus waren die hohen Energiepreise. Diese wirkten sich aber nicht überall gleich aus. Die Auswirkungen seien sehr unternehmensspezifisch, erklärte der Branchenverband Bergbahnen Graubünden auf Anfrage.

So kaufte etwa die Weisse Arena Gruppe, Betreiberin des Skigebietes Laax, den Strom für die Jahre 2022 bis 2024 bereits vor "geraumer Zeit" ein. Sie war vom jüngsten Preisanstieg daher nicht unmittelbar betroffen.

Dennoch setzte Laax verschiedene Stromsparmassnahmen um. Das Skigebiet schaltete etwa die Sitzheizungen bei den Sesselliften ab und stellte in öffentlichen Toiletten das Warmwasser ab. Auch wurde die Raumtemperatur in Gebäuden gesenkt.

Die hohen Energiepreise seien zwar eine Herausforderung für die Leistungsträger, hiess es aus Davos Klosters. Aufgrund des erfreulichen Saisonverlaufs sei das in der Destination aber bis anhin gut gemeistert worden.

jb/

(AWP)