Analysten hatten die leichte Aufwärtsrevision im Schnitt erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Preise im Januar um 0,2 Prozent. In dieser Betrachtung war in der ersten Erhebung noch ein stärkerer Rückgang um 0,4 Prozent gemeldet worden.

Mit dem Rückgang im Januar hat sich die Teuerung im Währungsraum den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Im Dezember hatte die Inflationsrate 9,2 Prozent betragen. Im vergangenen Oktober war ein Rekordwert von 10,6 Prozent erreicht worden.

Die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, war im Januar ebenfalls etwas höher als bisher bekannt. Eurostat revidierte die Jahresrate auf 5,3 Prozent, von zuvor 5,2 Prozent. Die Kerninflation liegt damit weiter auf dem höchsten Wert seit Einführung des Euro und zeigt, dass der starke Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft.

Ökonomen legen auf die Kernteuerung besonderen Wert, weil sie auf die Kostenweitergabe von den Unternehmen an die Verbraucher schliessen lässt. Hieraus können sich Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben, was letztlich in eine Preis-Lohn-Spirale münden kann.

Nach wie vor steigen die Energiepreise am stärksten, wenn auch schwächer als in den Monaten zuvor. Weiter verstärkt hat sich der Preisauftrieb zu Beginn des Jahres auch bei Lebensmitteln, die 14,1 Prozent teurer waren als vor einem Jahr.

Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird weiterhin klar überschritten. Die Notenbank hat zuletzt mit Zinsschritten von 0,50 Prozentpunkten gegen die hohe Inflation angekämpft. Auch auf der Zinssitzung Mitte März wird an den Finanzmärkten fest mit einer Anhebung der Leitzinsen um 0,50 Punkte gerechnet./jkr/jsl/jha/

(AWP)