Mehr Wasser in Bayerns Flüssen

Durch den Starkregen am Wochenende waren höhere Pegelstände vor allem in den Gebieten der kleineren südlichen Zuflüsse zur oberen Donau, in der Altmühl, am Oberlauf von Iller und Lech, der Bodensee-Zuflüsse sowie im Inn-Gebiet zu verzeichnen, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. "An mittleren und grösseren Flüssen, die von den Pegelmessstellen mit Meldestufen-Einteilung beobachtet werden, haben die Regenmengen bisher nur vereinzelt zu Ausuferungen geführt." Wegen der dynamischen Wetterentwicklung seien Hochwasser allerdings schwer vorherzusagen.

Vor allem die Region von Schwaben bis zum Bodensee, das Allgäu und Teile Oberbayerns waren betroffen. Dabei seien teilweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gefallen, mancherorts die übliche Monatssumme. Die Auswirkungen seien jedoch gering geblieben, da durch das Niederschlagsdefizit der vergangenen Monate Flüsse und Bäche grösstenteils Niedrigwasser hatten.

Auch im Rhein ist der Pegelstand etwas gestiegen. In Emmerich wurde nach dem historischen Tiefstand der vergangenen Tage wieder ein positiver Wert gemessen: Am Sonntagmorgen (5.00 Uhr) zeigte er drei Zentimeter - eine Zunahme um sechs Zentimeter im Vergleich zum Vortag. Auch an den anderen Messstellen in Nordrhein-Westfalen stieg der Wasserstand um mehrere Zentimeter.

Keine grösseren Einsätze bei Unwetter in Deutschland

Nach Angaben der Polizei gab es keine grösseren Unwetter-Einsätze am Wochenende. In Niederbayern kam es auf einigen Bundesstrassen zu Aquaplaning. Ernsthaft verletzt wurde bei den Unfällen laut Polizei aber niemand.

In anderen europäischen Ländern war es bereits am Donnerstag und Freitag zu starken Unwettern gekommen - einige mit tödlichen Folgen. Fünf Menschen starben allein in Österreich in Folge umgestürzter Bäume, mindestens elf weitere wurden verletzt. In Vorarlberg kam es auch am Wochenende nochmal zu Überschwemmungen und erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Es wird wieder heiss - und trocken

Zum Wochenbeginn klettern die Temperaturen in Deutschland vielerorts erneut auf hochsommerliche 26 bis 34 Grad. "Nachdem das Tief Karin Teilen von Deutschland Regen, teilweise in grossen Mengen geschenkt hat, ist nun wieder Hoch Piet in der Pole Position", sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Sonntag. Die Trockenheit vor allem im Westen Deutschlands setze sich ohne Aussicht auf Linderung fort.

Nach dem europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage wird der August insgesamt - abgesehen von wenigen Gebieten in Ostdeutschland - im Vergleich zum vieljährigen Mittel deutlich zu trocken ausfallen. Vor allem im Westen und Süden seien die Abweichungen deutlich.

Schwarzwald, Hochrhein und das Allgäu bis zum Bayerischen Wald hätten aufgrund der hohen Regenmengen der vergangenen Tage voraussichtlich keine grösseren Probleme. "Der Blick nach Rheinland-Pfalz, in die Südhälfte Hessens, in die Westhälfte Nordrhein-Westfalens sowie Unterfrankens zeigt da schon ein anderes Bild", sagte Kirchhübel. In den vergangenen 30 Tagen seien dort mancherorts nur etwa zehn Prozent des üblichen Niederschlags gefallen. "An einzelnen Stationen ist im August noch überhaupt kein Niederschlag gemessen worden." So etwa in Würzburg./evi/DP/mis

(AWP)